Hallo, hier ist wieder Alex. Heute geht’s um ein Thema, das in Gesprächen mit anderen Selbstständigen immer wieder aufkommt – oft aber nur mit einem leisen Seufzer: Familie und Selbstständigkeit unter einen Hut zu bekommen – und gleichzeitig finanziell handlungsfähig zu bleiben. ????????
Denn klar: Selbstständig zu sein heißt flexibel zu sein. Aber wenn du Kinder hast, vielleicht nur Teilzeit arbeitest oder auch mal ungeplant ausfällst, weil dein Kind krank wird, sieht die finanzielle Realität manchmal anders aus. Dann braucht’s nicht nur gute Planung, sondern manchmal auch einen Kredit, um Investitionen zu stemmen oder einfach ein Polster aufzubauen.
Die große Frage: Bekomme ich überhaupt einen Kredit, wenn ich nicht 60 Stunden pro Woche durcharbeite – sondern Familie und Business ausbalanciere?
Familienzeit ist kein Schwächezeichen – sondern Planungsfaktor
Viele Banken sind auf das klassische Bild vom Selbstständigen eingestellt: Vollzeit, jederzeit verfügbar, kein „Störfaktor“. Sobald du erklärst, dass du nur 20 bis 30 Stunden pro Woche arbeitest – weil du z.?B. Kinder betreust oder Care-Arbeit leistest – wird’s für manche Kreditgeber schwierig.
Dabei heißt das nicht, dass du weniger zuverlässig bist. Du bist strukturiert, gut organisiert – und vielleicht sogar effizienter als mancher 60-Stunden-Burnout-Kandidat. Aber du musst das zeigen. Nicht über Arbeitsstunden, sondern über Zahlen, Planbarkeit und deine persönliche Geschichte.
Was zählt: realistische Planung statt Superheldentum ?
Wenn du einen Kredit beantragen willst, zeig nicht, wie viel du theoretisch schaffen könntest – sondern was du praktisch regelmäßig erwirtschaftest. Lege offen, wie du arbeitest, wie dein Alltag aussieht, welche festen Kunden du hast oder ob dein Partner oder deine Partnerin mitverdient.
Gerade bei Solo-Selbstständigen mit Familie ist eine ehrliche, nachvollziehbare Finanzplanung oft viel überzeugender als überzogene Umsatzprognosen. Zeig, dass du nicht alles auf Kante fährst – sondern vorausschauend wirtschaftest.
Und wenn du z.?B. gezielt in Automatisierung, bessere Technik oder einen Arbeitsplatz investierst, der dir Zeit spart und mehr Flexibilität bringt: Dann ist das sogar ein richtig starker Finanzierungsgrund.
Kinder und Kredite? Ja, das geht – mit den richtigen Partnern
Viele klassische Banken denken noch sehr in alten Mustern – da wird Care-Arbeit als „Risikofaktor“ gesehen. Aber: Es gibt moderne Anbieter, die längst erkannt haben, dass das Leben eben nicht nur aus 40-Stunden-Wochen besteht.
Plattformen wie auxmoney, iwoca, Smava oder Finom sind oft deutlich flexibler, was persönliche Lebensmodelle angeht. Sie schauen auf Einnahmen, Entwicklung und Ziel – und nicht nur auf die Frage, ob du jeden Monat exakt gleich viel arbeitest.
Ich kenne mehrere Selbstständige mit Kindern, die genau auf diesem Weg Investitionen gestemmt haben – für neue Arbeitsplätze zu Hause, Online-Tools, Weiterbildung oder Equipment, das den Alltag erleichtert.
Kindergeld, Elterngeld, Teilzeit – was du angeben solltest
Wenn du offiziell noch Elterngeld bekommst oder Kindergeld in deine Haushaltsrechnung einfließt, gib das ruhig an – als Teil deiner Einnahmen. Auch Unterhalt, Partnergehälter oder andere regelmäßige Leistungen zählen zur Haushaltsrechnung und verbessern deine Kreditwürdigkeit.
Du brauchst keine perfekte Bilanz – sondern ein realistisches Gesamtbild, das zeigt: Ich komme klar, ich will investieren – und ich weiß, wie ich die Rückzahlung absichern kann.
Familie und Selbstständigkeit schließen sich nicht aus – auch nicht bei der Finanzierung ?
Ein Kredit ist nicht nur was für „High Performer“ ohne private Verpflichtungen. Auch als selbstständige Mutter, Vater oder pflegende Angehörige:r kannst du finanzieren – wenn du ehrlich zeigst, wie du lebst und arbeitest.
Dein Alltag ist vielleicht komplexer – aber auch strukturierter, überlegter und oft effizienter. Und genau das kannst du für dich nutzen.
Hast du Erfahrungen mit Krediten als selbstständiges Elternteil gemacht? Oder stehst du gerade vor einer Investition, bei der du Unterstützung brauchst? Dann erzähl mir davon – ich hör gern zu.