Kredit als Handwerker? Meine ehrliche Erfahrung mit Auxmoney (und warum Hausbanken nerven)

Kennt ihr das? Das Auftragsbuch platzt aus allen Nähten, die Kunden rennen dir die Bude ein, aber auf dem Geschäftskonto herrscht Ebbe, weil Herr Müller von der Baustelle im Neubaugebiet seine Abschlussrechnung seit sechs Wochen „vergessen“ hat zu überweisen.
Genau so ging es mir letzten Monat. Ich bin selbstständiger Tischler, läuft eigentlich super. Aber Holzpreise sind explodiert und ich musste für drei große Aufträge Material vorfinanzieren. Knapp 15.000 Euro. Mein Kontokorrent war am Limit und meine Hausbank? Tja, die haben sich mal wieder von ihrer besten Seite gezeigt. Nicht.
In diesem Beitrag erzähle ich euch mal ganz ungeschönt, wie ich an frisches Geld gekommen bin, warum die Sparkasse mich fast in den Wahnsinn getrieben hat und ob Auxmoney wirklich so gut ist, wie die Werbung immer behauptet.

Das leidige Thema: Die Hausbank und die BWA

Ich bin also ganz brav zu meinem Bankberater. Ich kenne den seit Jahren. Dachte ich.

„Ja Herr Alex,“ meinte er, „für eine Aufstockung des Kredits bräuchten wir dann die BWA vom laufenden Jahr, den Steuerbescheid vom letzten Jahr und am besten noch eine Umsatzvorschau.“

Leute, ich steh in der Werkstatt, nicht im Büro! Mein Steuerberater braucht für die BWA immer ewig. Bis ich das Papierkram zusammen habe sind die Aufträge weg. Das Hauptproblem bei uns Handwerkern ist ja oft nicht, das wir kein Geld verdienen, sondern das es unregelmäßig kommt. Das verstehen Bankangestellte mit ihrem festen Gehalt am 1. des Monats einfach nicht. Für die sind wir „Risikokunden“.
Er hat den Antrag dann geprüft. Dauerte eine Woche. Ablehnung. Grund: „Branchenspezifisches Risiko“ und schwankende Einnahmen in der Vergangenheit. Danke für nichts.

Warum ich es mit Auxmoney probiert habe

Ich hab dann gegoogelt. „Kredit für Handwerker schnell“ und „Kredit für Selbstständige ohne Papierkram“. Da taucht natürlich sofort Smava und Auxmoney auf.

Ich hab mich für Auxmoney entschieden, weil die damit werben, dass sie nicht nur auf den Schufa-Score gucken, sondern auch andere Merkmale checken. Das Ding bei Auxmoney ist: Das Geld kommt oft nicht direkt von einer Bank, sondern von privaten Anlegern (Institutionelle sind da aber inzwischen auch viel dabei).
Das Versprechen: Geld innerhalb von 24 Stunden, wenn alles glatt läuft.

Die Anmeldung – Überraschend einfach

Ich saß abends mit nem Bier am Laptop. Die Anmeldung war in 10 Minuten durch. Was echt cool war: Ich musste keinen Businessplan hochladen oder irgendeine BWA, die ich nicht habe.

Die wollten wissen:

  1. Wer bin ich?
  2. Was mache ich? (Handwerk)
  3. Wie viel Geld brauche ich? (15.000 €)
  4. Wofür? (Material/Liquidität)

Dann kam der „Digital Check“. Ich musste mich per Video-Ident ausweisen (nervig, aber muss halt sein) und – das war der Knackpunkt – denen einen digitalen Blick auf mein Geschäftskonto erlauben. Das nennt sich digitaler Kontoblick.
Klingt gruselig, ist aber Gold wert. Ein Algorithmus checkt eure Umsätze. Der sieht: „Aha, da kommt regelmäßig Geld von Kunden rein, auch wenn es schwankt.“ Das zählt dort mehr als ein verstaubter Steuerbescheid von 2023.

Zinsen und Gebühren: Der Haken an der Sache?

Machen wir uns nichts vor, geschenkt ist das Geld nicht. Nachdem ich alles eingegeben hatte, kam das Angebot.

Der Zinssatz war… sportlich. Ich lag bei knapp 7,8 %. Bei der Hausbank hätte ich (wenn sie es gemacht hätten) vielleicht 5 % bekommen. Aber: 7,8 % von etwas, das ich bekomme, ist besser als 5 % von nichts.
Zusätzlich berechnet Auxmoney eine Vermittlungsgebühr, die direkt in die monatlichen Raten eingerechnet wird. Das solltet ihr auf dem Schirm haben. Es ist also teurer als ein klassischer Ratenkredit, aber dafür sind die Hürden für uns Freiberufler und Handwerker viel niedriger.

Wann war das Geld da?

Ich hab den Antrag am Dienstagabend fertig gemacht. Mittwochvormittag kam die Zusage per Mail. Am Donnerstag war die Kohle auf dem Konto.
Kein Witz. Das hat mir echt den Arsch gerettet, ich konnte das Holz bestellen und die Jungs in der Werkstatt weitermachen lassen.

Mein Fazit als Handwerker

Lohnt sich Auxmoney für Selbstständige?
Ich sag mal so: Wenn ihr Zeit habt und eine top BWA, geht zur Hausbank oder zur ING, da ist es billiger. Aber wenn ihr – wie so oft im Handwerk – schnell Liquidität braucht und die Hausbank rumzickt wegen „unregelmäßigem Einkommen“, dann ist das eine super Alternative.

Vorteile:

  • Kein Papierkrieg (BWA oft nicht nötig bis zu bestimmten Summen)
  • Schnelle Auszahlung
  • Chance auf Kredit trotz mittlerer Schufa

Nachteile:

  • Höhere Zinsen
  • Keine Filiale, alles online (muss man mögen)

Für mich war es die Lösung. Die Aufträge sind fertig, Rechnung ist raus und den Kredit zahl ich jetzt entspannt über 36 Monate ab.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder kennt ihr noch andere Banken, die für Handwerker entspannt sind? Schreibt’s mir mal in die Kommentare!

Euer Alex