Die 12 häufigsten Kredit-Mythen für Selbstständige – und was wirklich stimmt

Veröffentlicht am 15. Dezember 2025

Ich bekomme fast täglich ähnliche Fragen per Mail oder Kommentar. Und ehrlich gesagt: Viele davon basieren auf Mythen, Halbwissen oder alten Bankgeschichten aus den 90ern. Zeit, damit aufzuräumen. Kurz, direkt, ohne Bankerdeutsch.


Mythos 1: „Selbstständige bekommen grundsätzlich keinen Kredit“

Stimmt nicht. Sie bekommen andere Kredite. Klassische Banken tun sich schwer, spezialisierte Anbieter nicht. Der Markt hat sich längst angepasst – nur manche Köpfe noch nicht.


Mythos 2: „Ohne perfekte Schufa ist alles vorbei“

Falsch. Eine schlechte Schufa macht es teurer, nicht unmöglich. Viele Anbieter bewerten Cashflow, nicht nur Score. Wichtig ist, warum der Eintrag da ist.


Mythos 3: „Je mehr Kredit, desto besser fürs Wachstum“

Großer Irrtum. Mehr Kredit heißt nicht mehr Erfolg, sondern mehr Druck. Wachstum braucht Luft, nicht nur Kapital.


Mythos 4: „Erst drei Jahre selbstständig = erst dann Kredit“

Überholt. Es gibt Kredite für Gründer ab dem ersten Jahr – teilweise sogar früher, wenn Umsatz und Planung stimmen.


Mythos 5: „Nur die Hausbank ist seriös“

Ganz im Gegenteil. Viele Hausbanken sind schlicht langsam. Seriosität erkennt man heute an Transparenz, nicht an Marmorböden.


Mythos 6: „Online-Kredite sind unseriös“

Nein. Unseriös sind unfaire Konditionen, egal ob online oder offline. Viele FinTechs sind reguliert, transparent und schneller als jede Filialbank.


Mythos 7: „Ein Kredit ist ein Zeichen von Schwäche“

Das ist vielleicht der gefährlichste Mythos. Ein Kredit ist ein Werkzeug, kein Charaktertest. Schwäche ist, keine Entscheidungen zu treffen.


Mythos 8: „Man muss den Kredit sofort komplett nutzen“

Warum? Zinsen fallen nur auf genutzte Beträge an. Kreditlinie ? Pflichtausgabe.


Mythos 9: „Förderkredite sind nur was für große Firmen“

Falsch. Viele Förderprogramme sind extra für Einzelunternehmer und Solo-Selbstständige gedacht. Sie sind nur schlecht erklärt.


Mythos 10: „Die Bank entscheidet rein objektiv“

Schön wär’s. Auch hier spielen Menschen, Risikopolitik und Tagesform eine Rolle. Deshalb: Alternativen haben.


Mythos 11: „Einmal abgelehnt = überall abgelehnt“

Nein. Jede Bank prüft anders. Eine Absage sagt oft mehr über den Anbieter als über dich.


Mythos 12: „Kreditprobleme sind ein Tabu“

Leider ja – aber zu Unrecht. Wer offen über Fehler spricht, lernt schneller. Und genau deshalb schreibe ich diesen Blog.


Die meisten Kreditprobleme entstehen nicht durch Geldmangel, sondern durch falsche Annahmen.
Je besser du verstehst, wie Kredit wirklich funktioniert, desto souveräner triffst du Entscheidungen – und genau darum geht es hier auf dem Blog.


? Mein Tipp: Wenn dir jemand pauschal sagt „Das geht nicht“, frag immer: Für wen genau? Und warum?
Kredit ist kein Schwarz-Weiß-Thema – sondern Graustufen mit Spielraum.