Es gab eine Zeit, da habe ich Kredite gehasst. Für mich waren sie gleichbedeutend mit Stress, Druck und roten Zahlen. Ich habe sie genutzt, um Löcher zu stopfen, nicht um Chancen zu ergreifen. Heute sehe ich das völlig anders: Ein Kredit kann – richtig eingesetzt – das sein, was dein Business auf das nächste Level bringt.
Ich will dir hier erzählen, wie sich meine Denkweise verändert hat und warum ich Kredite inzwischen wie Werkzeuge in meiner Werkzeugkiste betrachte – jedes mit einem bestimmten Zweck.
Der Wendepunkt: vom Reagieren zum Planen
Früher war es immer so: Erst wenn das Konto glühte, habe ich mich nach Geld umgesehen. Das Problem? Dann verhandelst du nicht – du bittest. Heute plane ich voraus. Ich berechne, wann größere Projekte anstehen, wann ich investieren will, und kümmere mich vorher um die Finanzierung.
Ein Beispiel: Als ich mein Geschäft digitaler aufstellen wollte, brauchte ich neue Technik, Software und Beratung. Statt zu warten, bis alles knapp wurde, habe ich gezielt einen Kredit aufgenommen – zu einem Zeitpunkt, wo ich ruhig und ohne Druck verhandeln konnte.
Ergebnis: bessere Konditionen, weniger Stress, und das Ganze lief fast wie ein Investment.
Kredit als Motor, nicht als Pflaster
Viele sehen einen Kredit als notwendiges Übel. Ich sehe ihn heute als Hebel. Wenn ich 10.000 € aufnehme, um ein Projekt umzusetzen, das mir 20.000 € einbringt – dann ist das kein Risiko, sondern unternehmerisches Denken.
Natürlich nur, wenn die Zahlen realistisch sind. Ich rechne mittlerweile alles durch:
Wie lange dauert die Refinanzierung? Welche Rücklagen kann ich gleichzeitig bilden? Und wann kippt die Balance?
Ich habe mir dafür eine einfache Faustregel gebaut:
? Ein Kredit ist nur dann sinnvoll, wenn er nach spätestens zwei Jahren messbar Rendite bringt.
Mein Beispiel aus der Praxis
Letztes Jahr habe ich über einen Förderkredit neue Produktionsmaschinen finanziert. Dadurch konnte ich doppelt so viele Aufträge abwickeln – und nach sechs Monaten war der zusätzliche Umsatz höher als die Kreditrate.
Das war der Moment, in dem ich gemerkt habe: Ich nutze den Kredit – nicht umgekehrt.
Ein Kredit kann dein Business ruinieren oder beflügeln – es hängt nur davon ab, warum du ihn aufnimmst. Heute sehe ich jeden Kredit wie einen Mitarbeiter: Er kostet was, aber wenn er gut arbeitet, bringt er mehr ein, als er kostet.