Ich geb’s zu: Ich war skeptisch. Sehr sogar.
Als mir ein Bekannter das erste Mal von Factoring erzählte – also Rechnungen verkaufen, um sofort an Geld zu kommen – dachte ich: „Klingt irgendwie nach Verzweiflung.“
Für mich war das damals gleichbedeutend mit: Liquidität gegen Gebühr eintauschen – das mach ich doch nicht!
Tja. Ein paar Monate später stand ich da, meine Kunden ließen sich Zeit mit dem Bezahlen, und ich begann, mich an das Wort „Factoring“ zu gewöhnen.
Der Moment, der alles geändert hat
Ich hatte mehrere offene Rechnungen über zusammen 25.000 €. Alle „zahlbar in 30 Tagen“. Und natürlich kam das Geld nicht. Ich brauchte Liquidität, aber keinen neuen Kredit – ich wollte keine Schulden, sondern einfach mein verdientes Geld früher.
Also hab ich’s getan: Ich hab meine ersten Rechnungen an einen Factoring-Anbieter verkauft.
Innerhalb von 24 Stunden hatte ich 90 % des Betrags auf meinem Konto.
Der Rest kam, als der Kunde zahlte – abzüglich einer kleinen Gebühr.
Ich schwöre, ich hab an dem Tag wirklich laut „Wow“ gesagt.
Was mich überzeugt hat
Das Prinzip ist eigentlich simpel:
Ich stelle eine Rechnung ? der Factoring-Anbieter zahlt sie mir fast sofort aus ? der Kunde überweist später an ihn.
Kein Betteln bei der Bank, kein Überziehungskredit. Einfach Liquidität, wenn man sie braucht.
Klar, man zahlt eine kleine Gebühr (meist zwischen 1 und 3 %), aber das war’s mir wert. Ich konnte meine eigenen Lieferanten sofort bezahlen, neue Projekte annehmen und musste nicht mehr auf den Geldeingang warten.
Die Angst vor der Außenwirkung
Meine größte Sorge war: „Was denken meine Kunden, wenn plötzlich jemand anders ihre Rechnung einfordert?“
Aber das war völlig unbegründet. Der Anbieter trat professionell auf, kein Mahndruck, kein schlechtes Licht. Im Gegenteil – es wirkte sogar so, als hätte ich ein starkes Finanzteam im Rücken.
Factoring ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Werkzeug, um den Cashflow zu steuern – und zwar intelligent.
Ich nutze es heute gezielt für größere Kunden, bei denen die Zahlungsfristen lang sind. Lieber 98 % des Geldes heute, als 100 % in zwei Monaten.
Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber: Factoring war für mich ein echter Gamechanger