Cashflow-Kickstart für Kreative: Meine Factoring-Erfahrung als Texter – Nie wieder 60 Tage aufs Honorar warten!

Moin aus dem Home-Office! Alex hier.
Ich kenne das aus meiner Anfangszeit als Webentwickler, und mein Kumpel Ben, ein brillanter freiberuflicher Texter und Content Creator, leidet da chronisch drunter. Ben schreibt Whitepaper, Landing Pages und ganze E-Book-Serien für große Konzerne. Das sind Top-Aufträge, die gut bezahlt werden, aber deren Zahlungsziel? Netto 60 Tage. Sechzig Tage! Das ist in unserer schnelllebigen Branche eine halbe Ewigkeit!

Die klassische Freelancer-Falle: 60 Tage warten ist Gift für die Seele (und die Liquidität)

Stell dir das mal vor: Ben hat den Content für einen Großkunden fertig, die Rechnung über 7.000 Euro ist raus. Er atmet durch, das ist sein Umsatz für den Monat. Aber: Seine Miete, die Krankenkassenbeiträge und die Kosten für die neueste SEO-Software wollen sofort bezahlt werden. Auf dem Geschäftskonto herrscht gähnende Leere, weil der letzte Großauftrag erst in vier Wochen reinkommt. Du siehst das Dilemma, oder?

Viele Freiberufler behelfen sich dann mit dem Dispokredit, aber die Zinsen dafür sind der reine Wucher. Das ist wirklich ein teurer Spaß, und als Finanz-Alex kann ich Dir nur sagen: Finger weg davon, wenn es sich vermeiden lässt!
Ben hatte das so satt. Er wollte nicht ständig seine Liquidität durch die langen Zahlungsziele der Kunden aushebeln lassen. Er suchte nach einer Möglichkeit, seine Forderung sofort in Cash zu verwandeln.
Und genau da kommt das Factoring ins Spiel.


Factoring für Freiberufler: Ein Game Changer, aber was ist das eigentlich?

Der Begriff Factoring klingt erstmal nach Großkonzern-Finanzierung, nach Stahlwerken und Logistikunternehmen. Aber das stimmt nicht mehr. Moderne FinTech-Plattformen haben Factoring auch für kleine Unternehmen und Freiberufler wie Texter und Designer zugänglich gemacht.
Factoring ist im Prinzip nichts anderes als der Verkauf Deiner Rechnung (Deiner Forderung) an ein externes Unternehmen – den Factor.
Du stellst Deine Leistung fertig, schickst die Rechnung an den Kunden und verkauft diese Rechnung dann an den Factor. Der Factor überweist Dir den Großteil des Betrags (meistens 80 bis 90 Prozent) sofort. Sobald der Kunde die Rechnung nach 60 Tagen beim Factor bezahlt hat, bekommst Du den Restbetrag, abzüglich einer Gebühr, die der Factor für seinen Service nimmt.

Ich sage Dir, für Ben war das die reinste Erlösung.

Die Erfahrung mit dem Online-Factoring-Anbieter ‚Cash-Fast‘

Ben hat sich für einen spezialisierten Online-Factoring-Anbieter (nennen wir ihn mal ‚Cash-Fast‘) entschieden, der sich auf Dienstleister fokussiert hat. Der Prozess war erstaunlich einfach und digital, ganz anders als bei der Hausbank, die dafür wahrscheinlich wieder einen Termin in drei Wochen vereinbart hätte.

  1. Rechnung hochladen: Ben hat die offene 7.000-Euro-Rechnung einfach im Portal hochgeladen.
  2. Bonitätsprüfung: Der Factor prüft dann schnell die Bonität von Bens Kunden (dem Großkonzern). Das geht online sehr schnell, oft in Minuten.
  3. Auszahlung: Nach positiver Prüfung hatte Ben das Geld – 6.650 Euro (95%) – innerhalb von 24 Stunden auf seinem Konto!

Das ist ein unschlagbares Argument für alle, die dringend Liquidität brauchen. Plötzlich ist das Problem der langen Zahlungsziele weg!

Das Beste daran: Ben nutzte das sogenannte „echte Factoring“ (Non-Recourse Factoring). Das bedeutet, der Factor übernimmt auch das Ausfallrisiko! Wenn der Großkunde wider Erwarten pleite geht und die Rechnung nicht bezahlen kann, ist das Bens Problem nicht mehr. Das Risiko liegt beim Factor. Allein dieses Gefühl der Sicherheit ist für einen Freiberufler Gold wert, ich schwöre es Dir.

Das Kleingedruckte: Kosten und Stolperfallen beim Forderungsverkauf

Klar, das Factoring ist nicht umsonst. Der Service kostet. Bei Ben lagen die Gebühren (Factoring-Entgelt) bei etwa 2,5 % bis 4 % der Rechnungssumme, je nach Bonität des Kunden und Laufzeit der Rechnung. Das sind in Bens Fall für die 7.000 Euro Rechnung vielleicht 175 bis 280 Euro Gebühr.
Ist das viel? Auf den ersten Blick vielleicht. Aber Ben hat die Liquiditätslücke sofort geschlossen, musste keine teuren Dispozinsen zahlen und, was viel wichtiger ist, er konnte sich sofort auf neue Projekte konzentrieren, anstatt sich Sorgen um seine Miete zu machen. Es ist der Preis für Planungssicherheit.

Achtung, meine Tipps für Texter und Kreative:

  • Prüfe die Verträge: Manche Factor-Anbieter bestehen auf einer Mindestumsatzgrenze oder wollen nur Rechnungen ab einer gewissen Höhe ankaufen.
  • Achte auf den Service: Bei manchen Verträgen musst Du Deinen Kunden über den Forderungsverkauf informieren (Offenes Factoring), was bei manchen Kunden, besonders kleineren, unprofessionell wirken kann. Es gibt aber auch das Stille Factoring, wo der Kunde nichts mitbekommt. Beides hat Vor- und Nachteile, frag da am besten genau nach.

Factoring ist ein starkes Werkzeug

Factoring ist für alle Freiberufler und Unternehmer mit stabilen, gut zahlenden Firmenkunden und langen Zahlungszielen ein fantastisches Mittel zur Liquiditätssicherung. Es ist schnell, unbürokratisch und gibt Dir ein enormes Maß an Planungsfreiheit zurück. Du kaufst Dir quasi Zeit und Sicherheit. Die Gebühren sind der Preis dafür, aber oft viel geringer als die versteckten Kosten von Stress oder schlechteren Arbeitsbedingungen, weil Du ständig auf’s Geld warten musst.
Ich hoffe, diese Einsichten helfen Dir dabei, deinen Cashflow besser in den Griff zu bekommen! Nächstes Mal? Da schauen wir uns mal die Finanzierungsmöglichkeiten für einen Handwerker an – da geht es oft um Maschinen und Fuhrparks, also ganz andere Dimensionen!

Bleibt mir treu, Euer Alex.

 

Schreibe einen Kommentar