Selbstständig und allein – Finanzierung für Solo-Selbstständige ohne Angestellte

Hallo zusammen, Alex hier. Ich bin seit über 20 Jahren selbstständig – und die meiste Zeit davon komplett auf mich allein gestellt. Kein Team, kein Büro mit Mitarbeitenden, keine Assistentin, die Termine sortiert. Einfach nur ich. Und das ist auch gut so.
Aber als Solo-Selbstständiger ist es manchmal verdammt schwer, an einen Kredit zu kommen. Vor allem dann, wenn die Bank fragt: „Wie groß ist Ihr Unternehmen?“ und die Antwort schlicht „Ich“ lautet.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du als Ein-Personen-Unternehmen trotzdem an eine Finanzierung kommst, welche Besonderheiten du beachten musst und wo es passende Angebote für Solo-Selbstständige gibt.


1. Warum Solo-Selbstständige bei Banken oft durchs Raster fallen

Banken mögen Sicherheiten. Und die verbinden sie oft mit festen Strukturen: Angestellte, Büroräume, monatlich konstante Umsätze.

Solo-Selbstständige wirken dagegen oft klein, instabil und – aus Sicht der Bank – schwer einschätzbar. Typische Vorurteile lauten:

  • Kein Team = kein skalierbares Unternehmen
  • Kein festes Gehalt = hohes Zahlungsausfallrisiko
  • Kein Eigenkapital = geringes Sicherheitsniveau

Dabei vergessen viele: Gerade Solo-Selbstständige arbeiten oft effizient, flexibel und mit geringen Fixkosten.


2. Was zählt wirklich, wenn du als Solo-Selbstständiger einen Kredit willst

Auch ohne Team kannst du Banken oder Kreditgeber überzeugen – du brauchst nur die richtigen Argumente.

Wichtige Punkte:

  • Nachweisbarer Umsatz: Auch wenn du allein arbeitest, kannst du regelmäßig Einnahmen generieren. Eine Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) oder Umsatzübersicht der letzten 12–24 Monate ist hilfreich.
  • Stabile Auftragslage: Wenn du mit wenigen, aber zuverlässigen Kunden arbeitest, ist das oft besser als viele unregelmäßige Aufträge.
  • Geringe Fixkosten: Ein kleiner Betrieb mit niedrigen laufenden Kosten ist für viele Kreditgeber weniger riskant als ein großes Unternehmen mit hohem Kostenblock.
  • Klares Investitionsziel: Zeig genau, wofür du den Kredit brauchst. Ein neuer Laptop? Marketing? Weiterbildung? Je konkreter, desto besser.

3. Welche Kredite kommen für Solo-Selbstständige infrage

a) Mikrokredit (1.000 – 25.000 Euro)

Ideal, wenn du eine kleinere Investition planst.

  • Weniger bürokratisch
  • Keine umfangreichen Sicherheiten notwendig
  • Anbieter: Deutsches Mikrokreditinstitut, iwoca, auxmoney

Wichtig: Auch hier zählt deine Vorbereitung. Erkläre, wie du den Kredit zurückzahlst und was dir die Investition bringt.


b) Ratenkredit über das private Einkommen

Wenn du neben deiner Selbstständigkeit noch ein Angestelltenverhältnis oder eine andere Einkommensquelle hast, kannst du einen normalen Ratenkredit aufnehmen.

Vorteile:

  • Schnell verfügbar
  • Keine Nachweise zur Selbstständigkeit nötig, wenn das Angestelltenverhältnis stabil ist

Tipp: Auch Renten, Mieteinnahmen oder Unterhaltszahlungen können bei der Haushaltsrechnung berücksichtigt werden.


c) KfW-Kredite für kleine Unternehmen und Solo-Selbstständige

Die KfW bietet spezielle Programme an, auch für Ein-Personen-Unternehmen. Besonders geeignet:

  • ERP-Gründerkredit – StartGeld (bis 125.000 Euro, auch für Teilzeitgründungen)
  • KfW-Unternehmerkredit (für bestehende Unternehmen, mehr als 5 Jahre am Markt)

Der Antrag läuft über eine Hausbank. Ein Businessplan ist meist erforderlich.


d) Kreditplattformen mit privaten Investoren

Bei Plattformen wie auxmoney oder Funding Circle kannst du dein Vorhaben vorstellen und von privaten oder institutionellen Investoren finanzieren lassen.

Vorteile:

  • Auch mit schwankendem Einkommen möglich
  • Kein großes Unternehmen nötig
  • Persönlicher Eindruck zählt

Nachteile:

  • Zinsen oft höher als bei klassischen Banken
  • Abhängig davon, ob sich Investoren finden

4. Alternativen zum klassischen Kredit

Wenn du ungern Schulden machst oder keine Zusage bekommst, gibt es noch andere Möglichkeiten:

Factoring

Falls du Rechnungen an Geschäftskunden stellst, kannst du sie verkaufen und bekommst das Geld sofort.

  • Liquidität ohne Kredit
  • Keine neue Verschuldung
  • Geeignet für Solo-Selbstständige im B2B-Bereich

Leasing statt Kauf

Gerade bei Technik oder Fahrzeugen ist Leasing oft sinnvoll.

  • Planbare, monatliche Raten
  • Geringe Anfangsinvestition
  • Steuerlich absetzbar

Crowdfunding

Wenn du ein kreatives Projekt planst (z.?B. ein Buch, ein Produkt, ein Online-Kurs), kannst du Unterstützer über Plattformen wie Startnext oder Kickstarter gewinnen.


5. Fehler vermeiden bei der Kreditbeantragung

Fehler 1: Du willst zu viel auf einmal
Starte mit einem kleinen Kredit und beweise, dass du zuverlässig tilgen kannst. Danach kannst du dich steigern.

Fehler 2: Du hast keine klaren Unterlagen
Auch wenn du allein arbeitest: Einfache, nachvollziehbare Finanzübersichten sind Pflicht.

Fehler 3: Du unterschätzt deine eigene Position
Nur weil du allein arbeitest, heißt das nicht, dass du weniger „wert“ bist als ein Unternehmen mit zehn Mitarbeitenden. Im Gegenteil – oft arbeitest du wirtschaftlicher.


6. Fazit: Auch Solo-Selbstständige bekommen Kredite – mit der richtigen Strategie

Du brauchst kein Team, keine GmbH und keine riesigen Umsätze, um an Geld zu kommen. Was zählt, ist:

  • Saubere Zahlen
  • Ein klares Ziel
  • Realistische Rückzahlungspläne

Mit einem guten Überblick über deine Finanzen, einem klaren Verwendungszweck und etwas Geduld kannst du auch als Solo-Selbstständiger erfolgreich einen Kredit bekommen.

Wie hast du deine Solo-Selbstständigkeit finanziert? Oder planst du gerade einen nächsten Schritt? Ich bin gespannt auf deinen Weg.

Selbstständig und kein Einkommen – Gibt es trotzdem Kredite?

Hallo zusammen, Alex hier. Heute spreche ich mal ein Thema an, über das viele ungern reden: Was tun, wenn man selbstständig ist, aber aktuell kein oder kaum Einkommen hat? Die Auftragslage ist schlecht, ein Kunde ist abgesprungen, oder man steckt gerade in der Aufbauphase.
Und trotzdem: Du brauchst Geld. Für einen neuen Laptop, für laufende Fixkosten, vielleicht sogar fürs Überleben. Aber wie soll das gehen ohne regelmäßige Einnahmen? Gibt es da überhaupt eine Chance auf einen Kredit?
In diesem Artikel zeige ich dir, welche Optionen du hast, worauf du achten solltest und warum „kein Einkommen“ nicht automatisch heißt, dass du keine Finanzierung bekommst.


1. Was bedeutet „kein Einkommen“ bei Selbstständigen eigentlich?

„Kein Einkommen“ heißt selten, dass gar kein Geld kommt – sondern meist:

  • Einnahmen sind unregelmäßig oder stark schwankend
  • Die letzten Monate waren schwach
  • Die Ausgaben übersteigen die Einnahmen
  • Steuerbescheide oder BWAs zeigen ein Minus

Gerade bei Gründern oder in schwierigen Zeiten ist das nicht ungewöhnlich. Banken tun sich in solchen Fällen aber besonders schwer – weil sie nicht sicher sein können, ob du den Kredit zurückzahlen kannst.


2. Chancen auf einen Kredit ohne regelmäßiges Einkommen – realistisch oder nicht?

Ganz ehrlich: Die Chancen bei klassischen Banken sind eher gering, wenn du keine Einnahmen nachweisen kannst. Aber es kommt immer auf die Gesamtsituation an. Es gibt Alternativen und Wege, trotzdem an Geld zu kommen.

Ein paar Fragen, die du dir stellen solltest:

  • Hast du in der Vergangenheit stabile Umsätze gehabt?
  • Hast du Rücklagen oder Vermögenswerte?
  • Gibt es zusätzliche Einkünfte (z.?B. durch eine Teilzeitstelle, Partnereinkommen, Mieteinnahmen)?
  • Wie hoch ist dein Finanzierungsbedarf?
  • Wie dringend ist die Situation – geht es um eine Überbrückung oder einen Neustart?

Je klarer du diese Fragen beantworten kannst, desto besser kannst du einschätzen, ob ein Kredit sinnvoll und machbar ist.


3. Diese Kreditarten kommen auch bei geringem oder keinem Einkommen infrage

a) Mikrokredite – für kleine Summen bis 25.000 Euro

Mikrokredite richten sich speziell an Selbstständige mit geringem Kapitalbedarf. Sie werden oft auch an Gründer oder Personen mit schwächerer Bonität vergeben.

Vorteile:

  • Kein fester Einkommensnachweis erforderlich
  • Fokus liegt auf dem Vorhaben und deiner Motivation
  • Schnelle Auszahlung möglich

Anbieter:

  • Deutsches Mikrokreditinstitut
  • Iwoca
  • FinTechs wie auxmoney oder Smava

Wichtig: Ein überzeugender Plan, wofür das Geld genutzt wird, ist hier oft wichtiger als vergangene Umsätze.


b) Privatkredite über Kreditplattformen

Plattformen wie auxmoney ermöglichen Kredite über private Investoren, die andere Maßstäbe als Banken anlegen.

Besonderheiten:

  • Du kannst dein Vorhaben persönlich beschreiben
  • Einkommensnachweise sind nicht immer zwingend erforderlich
  • Auch Personen mit schlechter Bonität können Chancen haben

Aber: Die Zinsen können höher ausfallen, und die Auszahlung ist nicht garantiert – es hängt davon ab, ob sich genug Investoren finden.


c) Ratenkredit auf Basis von Miteinkommen

Wenn du verheiratet bist oder in einer Partnerschaft lebst und dein Partner ein stabiles Einkommen hat, könnt ihr gemeinsam einen Kredit aufnehmen.

  • Partner mit eintragen als zweiter Kreditnehmer
  • Bonität wird kombiniert geprüft
  • Höhere Wahrscheinlichkeit auf Bewilligung

Das setzt natürlich Vertrauen voraus – aber manchmal ist es die pragmatischste Lösung.


d) Kredit mit Sicherheiten

Wenn du selbst kein laufendes Einkommen hast, kannst du unter Umständen über Sicherheiten einen Kredit bekommen.

Beispiele:

  • Fahrzeug oder Immobilie als Sicherheit
  • Lebensversicherung mit Rückkaufswert
  • Wertpapiere oder Erbanteile

Der Kreditgeber prüft dann nicht primär deine Einnahmen, sondern den Wert der Sicherheit.


4. Alternativen zum Kredit – wenn eine Finanzierung zu riskant ist

Manchmal ist ein klassischer Kredit einfach nicht die richtige Lösung. Dann können Alternativen helfen:

a) Ratenzahlung mit Lieferanten oder Vermieter

Statt Geld zu leihen, kann es sinnvoller sein, direkt mit Gläubigern zu sprechen. Viele sind offen für:

  • Aufschub von Zahlungen
  • Ratenvereinbarungen
  • Stundungen ohne zusätzliche Zinsen

Das entlastet dich kurzfristig, ohne neue Schulden zu machen.

b) Überbrückung durch kurzfristigen Minijob

Ein vorübergehender Nebenjob kann nicht nur Einkommen bringen, sondern auch deine Bonität verbessern – selbst 450 oder 520 Euro monatlich machen in der Haushaltsrechnung einen Unterschied.

c) Unterstützung vom Jobcenter oder Sozialamt

Falls du wirklich gar keine Einnahmen mehr hast, kann ein Antrag auf Grundsicherung nötig sein – auch als Selbstständiger.

Es gibt auch spezielle Programme zur Wiedereingliederung für Selbstständige, z.?B. den sogenannten Einstiegsgeld-Zuschuss bei ALG II.


5. Wichtiger Hinweis: Kein Kredit ohne Rückzahlungsplan

Auch wenn du gerade in einer schwierigen Situation bist: Überlege dir gut, wie realistisch eine Rückzahlung ist. Ein Kredit sollte helfen, eine Engpassphase zu überbrücken oder neue Einnahmen zu ermöglichen – nicht zusätzliche Probleme schaffen.

Fragen, die du dir stellen solltest:

  • Wie viel Zeit brauchst du, bis wieder Einnahmen kommen?
  • Was passiert, wenn es länger dauert?
  • Ist der Kreditbetrag wirklich nötig – oder geht es auch kleiner?
  • Kannst du im Notfall auf Unterstützung zurückgreifen (Familie, Freunde, Partner)?

Je klarer du das für dich beantwortest, desto sinnvoller ist die Entscheidung.


6. Fazit: Auch ohne Einkommen ist eine Finanzierung möglich – aber mit Augenmaß

Wenn du aktuell kein regelmäßiges Einkommen hast, heißt das nicht, dass du automatisch vom Kreditmarkt ausgeschlossen bist. Es gibt Möglichkeiten – über Mikrokredite, Kreditplattformen, Sicherheiten oder Partnerschaften.

Aber: Du solltest ehrlich mit dir selbst sein, wie tragfähig deine aktuelle Situation ist. Nicht jeder Kredit ist sinnvoll, und nicht jeder Engpass muss mit neuem Geld überbrückt werden.

Manchmal ist eine Umstrukturierung, ein neuer Nebenjob oder einfach ein kleinerer, flexibler Plan die bessere Lösung.

Ich war auch schon in Phasen, in denen das Geld knapp war – und ich weiß, wie schnell man in den „Ich-brauch-jetzt-unbedingt-Geld“-Modus gerät. Aber genau dann ist ein kühler Kopf wichtig.

Warst du schon mal in einer ähnlichen Situation? Ich freue mich auf deine Erfahrungen.

Kredit für Saisonbetriebe – Finanzierung trotz schwankender Einnahmen

Hallo zusammen, Alex hier. Wer wie ich schon länger selbstständig ist, weiß: Nicht jedes Geschäft läuft das ganze Jahr gleich gut. Gerade in saisonalen Branchen – etwa in der Gastronomie, im Tourismus, im Gartenbau oder auch im Einzelhandel mit starker Weihnachtszeit – gibt es Monate mit viel Umsatz, aber eben auch Phasen, in denen kaum etwas reinkommt.

Und genau da wird es oft schwierig mit der Finanzierung. Denn Banken lieben Verlässlichkeit – und saisonale Schwankungen passen da nicht so recht ins Bild. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du auch mit einem saisonabhängigen Geschäft an einen Kredit kommst, was du vorbereiten solltest und welche Alternativen du kennst.


1. Was sind saisonale Geschäftsmodelle?

Saisonbetriebe sind Unternehmen, bei denen der Umsatz stark von bestimmten Jahreszeiten oder Ereignissen abhängt.

Typische Beispiele:

  • Eisdielen, Biergärten, Weihnachtsmärkte
  • Reisebüros, Ferienwohnungen, Campingplätze
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Eventdienstleister, Fotografen, Floristen
  • Einzelhändler mit Fokus auf Ostern, Weihnachten, Schulbeginn etc.

In der Hochsaison brummt das Geschäft, in der Nebensaison lebt man oft von Rücklagen – oder sucht nach einer Finanzierung.


2. Warum ist ein Kredit bei saisonalen Einnahmen schwierig?

Die Herausforderung liegt in der unregelmäßigen Liquidität. Viele Banken erwarten gleichmäßige Einnahmen und stabile Rückzahlungsfähigkeit. Bei Saisonbetrieben sieht das oft so aus:

  • Sehr hohe Einnahmen auf wenige Monate verteilt
  • Dazwischen monatelange Durststrecken
  • Kaum gleichmäßige monatliche Überschüsse
  • Risiko, dass ein schlechtes Jahr direkt ein Loch reißt

Das bedeutet für Kreditgeber: höheres Ausfallrisiko. Entsprechend vorsichtig sind viele Banken, wenn sie saisonale Betriebe bewerten.


3. Wie erhöhst du deine Chancen auf einen Kredit als Saisonbetrieb?

Es ist nicht unmöglich – aber du musst deine Zahlen gut kennen und überzeugend präsentieren.

a) Einnahmenverlauf der letzten 2–3 Jahre dokumentieren

Je länger du im Geschäft bist, desto besser. Zeig auf:

  • Welche Monate besonders stark sind
  • Wie viel Umsatz du jährlich insgesamt machst
  • Wie du die schwachen Monate überbrückst (z.?B. durch Rücklagen, Nebenverdienste)
  • Welche Fixkosten durchgängig bestehen

Erstelle eine einfache Tabelle mit den Umsätzen pro Monat – das wirkt nachvollziehbar und zeigt, dass du dein Geschäft verstehst.

b) Rücklagenmanagement und Zahlungsfähigkeit betonen

Wenn du beweisen kannst, dass du auch in der Nebensaison deine laufenden Kosten decken kannst, steigen deine Chancen auf einen Kredit.

Wichtig:

  • Rücklagen auf separatem Geschäftskonto
  • Notfallplan für Einnahmeausfälle
  • Klare Übersicht über laufende Ausgaben

Zeige auf, dass du nicht jeden Cent sofort ausgibst, sondern mit Weitblick planst.

c) Tilgungsfreie Anfangszeit oder flexible Rückzahlungsmodelle vereinbaren

Viele Banken bieten Kredite mit tilgungsfreier Zeit an – das kann dir helfen, in der Nebensaison nicht unter Druck zu geraten.

Frage nach:

  • Saisonbedingter Ratenanpassung
  • Sondertilgungsmöglichkeiten in starken Monaten
  • Tilgungsfreier Anlaufphase (z.?B. 6–12 Monate)

Das zeigt, dass du vorausschauend planst und kein Risiko eingehen willst.


4. Welche Kreditarten sind für Saisonbetriebe geeignet?

a) Betriebsmittelkredit

Ideal, um laufende Kosten in der Nebensaison zu decken – etwa Miete, Personal oder Lagerkosten.

  • Laufzeit meist 6–36 Monate
  • Flexibel einsetzbar
  • Rückzahlung in monatlichen Raten

b) Kontokorrentkredit

Eine Kreditlinie auf deinem Geschäftskonto, die du flexibel nutzen kannst – wie ein Dispo für Unternehmer.

  • Zinsen nur auf den abgerufenen Betrag
  • Ideal für kurzfristige Engpässe
  • Wichtig: Rückzahlung in der Hochsaison einplanen

c) KfW-Kredite für bestehende Unternehmen

Falls du länger als 5 Jahre am Markt bist, kannst du über deine Bank einen KfW-Unternehmerkredit beantragen.

  • Zinsgünstig
  • Bis zu 100.000 Euro ohne Sicherheiten möglich
  • Laufzeiten bis zu 10 Jahre

Auch Investitionen in Ausstattung, Digitalisierung oder Lagerkapazitäten lassen sich so finanzieren.

d) Mikrokredite für kleine Finanzierungsbedarfe

Wenn du keine große Summe brauchst (z.?B. für Wareneinkauf vor der Saison), reicht oft ein Mikrokredit.

  • 1.000 bis 25.000 Euro
  • Schnell beantragt, wenig Bürokratie
  • Anbieter: Deutsches Mikrokreditinstitut, auxmoney, iwoca

5. Alternativen zur klassischen Finanzierung

Factoring

Falls du Rechnungen schreibst (z.?B. als Gartenbauer oder Eventdienstleister), kannst du diese an ein Factoring-Unternehmen verkaufen.

  • Sofortige Liquidität
  • Kein Kredit im klassischen Sinn
  • Gebühren zwischen 1–5 Prozent

Leasing statt Kredit

Für Fahrzeuge, Maschinen oder Technik kann Leasing sinnvoll sein – vor allem, wenn du deine Liquidität nicht belasten willst.

  • Keine hohe Einmalzahlung
  • Planbare monatliche Raten
  • Steuerlich absetzbar

6. Fazit: Auch als Saisonbetrieb kannst du finanzieren – mit dem richtigen Plan

Saisonale Selbstständigkeit ist kein Ausschlusskriterium für eine Finanzierung – aber sie braucht mehr Vorbereitung.

Wichtig ist:

  • Transparenz über Einnahmen und Ausgaben
  • Realistische Planung der Rückzahlung
  • Flexibilität bei Kreditwahl und Rückzahlungsmodell

Wenn du zeigen kannst, dass du dein Geschäft auch in der Nebensaison im Griff hast, wirst du ernst genommen – und bekommst die Chance, zu wachsen.

Hast du ein saisonales Business und bereits Erfahrungen mit Finanzierungen gesammelt? Ich freue mich auf den Austausch.

Kredit für Gründer – Selbstständig von Anfang an finanzieren

Hallo zusammen, Alex hier. Wer gründet, hat meistens mehr Ideen als Kapital. So war es bei mir auch. Die Motivation ist groß, der Businessplan steht (meistens zumindest), aber für den ersten großen Schritt fehlt das Geld.

Ein Büro, Ausstattung, Website, Werbung, vielleicht ein Fahrzeug – all das kostet. Doch wie kommt man als Gründer an einen Kredit? In diesem Artikel zeige ich dir, welche Finanzierungen es für Selbstständige in der Gründungsphase gibt, worauf Banken achten und welche Alternativen du als Gründer kennen solltest.


1. Kredit für Gründer – geht das überhaupt ohne Umsatz?

Kurz gesagt: Ja, aber du musst mehr Überzeugungsarbeit leisten als jemand, der schon drei Jahre selbstständig ist.

Banken und Kreditgeber wollen wissen, dass dein Vorhaben realistisch ist. Wenn du noch keinen Umsatz hast, kommt es auf andere Dinge an:

  • Deine berufliche Qualifikation
  • Deinen Businessplan
  • Den Kapitalbedarf und wofür du ihn brauchst
  • Deine private Bonität
  • Ob du Sicherheiten einbringen kannst

Je besser du vorbereitet bist, desto höher die Chance auf eine Zusage.


2. Die wichtigsten Kreditarten für Gründer im Überblick

a) KfW-Gründerkredit – StartGeld

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet das bekannteste Kreditprogramm für Gründer.

  • Bis zu 125.000 Euro Finanzierung
  • Niedrige Zinsen und lange Laufzeit (bis zu 10 Jahre)
  • Auch ohne Eigenkapital möglich
  • Auch für nebenberufliche Gründungen nutzbar

Wichtig: Du brauchst einen Businessplan, eine Umsatz- und Rentabilitätsvorschau und musst den Antrag über eine Hausbank stellen.


b) ERP-Kapital für Gründung (eigenkapitalähnlich)

Dieses KfW-Programm ist besonders interessant, wenn du wenig Eigenkapital hast.

  • Bis zu 500.000 Euro möglich
  • 100 % Haftungsfreistellung für die Bank
  • Zinsgünstig und tilgungsfrei in den ersten Jahren

Auch hier gilt: Antrag nur über die Bank, gute Vorbereitung erforderlich.


c) Gründerkredit über die Hausbank

Manche Banken vergeben auch eigene Gründungskredite, unabhängig von der KfW.

Voraussetzungen:

  • Du bringst etwas Eigenkapital mit
  • Du hast einen überzeugenden Businessplan
  • Du kannst Sicherheiten vorweisen (z.?B. private Rücklagen, Bürgschaften)

Tipp: Persönlicher Kontakt bei der Hausbank kann helfen. Je besser dich der Bankberater kennt, desto besser stehen die Chancen.


d) Mikrokredite für Gründer

Wenn du nur eine kleinere Summe brauchst – zum Beispiel für Material, Technik oder die erste Website – kann ein Mikrokredit sinnvoll sein.

  • Kredite zwischen 1.000 und 25.000 Euro
  • Weniger bürokratisch als KfW
  • Oft schon mit wenigen Unterlagen möglich

Anbieter sind etwa das Deutsche Mikrokreditinstitut, Iwoca oder auxmoney.

Mikrokredite sind ideal, wenn du ohne Sicherheiten oder großes Startkapital loslegen willst.


e) Kreditplattformen (z.?B. auxmoney, Funding Circle)

Hier bekommst du deinen Kredit nicht von einer Bank, sondern von privaten oder institutionellen Investoren.

Vorteile:

  • Auch bei schwacher Bonität oder ohne Umsatz möglich
  • Weniger formale Anforderungen
  • Schnelle Entscheidung

Aber: Die Zinsen können deutlich höher sein als bei Förderkrediten. Und du musst dein Projekt gut erklären können.


3. Was brauchst du für einen erfolgreichen Kreditantrag als Gründer?

Auch wenn du noch keinen Umsatz hast, kannst du mit guten Argumenten überzeugen. Was zählt:

  • Businessplan: Klar strukturiert, verständlich und ehrlich. Zeige, wie du Geld verdienen willst, wer deine Zielgruppe ist, und warum deine Idee funktioniert.
  • Kapitalbedarfsplanung: Zeige auf, wie viel du wirklich brauchst und wofür genau (z.?B. Büro, Geräte, Marketing).
  • Umsatz- und Ertragsvorschau: Keine Luftschlösser, sondern realistische Annahmen für die nächsten 1–3 Jahre.
  • Lebenslauf und fachliche Qualifikation: Zeig, warum du der oder die Richtige für dieses Projekt bist.
  • Private Bonität: Gerade am Anfang zählt auch, ob du deine privaten Finanzen im Griff hast (z.?B. Schufa-Auskunft, Haushaltsrechnung).

4. Was tun, wenn die Bank ablehnt?

Es kann passieren – vor allem, wenn du noch keine Geschäftshistorie oder Sicherheiten hast. Aber es gibt Alternativen:

  • Bürgschaftsbanken: Diese übernehmen bis zu 80 % des Kreditrisikos, wenn dir Sicherheiten fehlen. Fast jedes Bundesland hat eine eigene Bürgschaftsbank.
  • Privatdarlehen: Vielleicht hilft dir jemand aus dem privaten Umfeld – mit klarer vertraglicher Regelung.
  • Crowdfunding: Falls du ein innovatives oder kreatives Projekt hast, kannst du über Plattformen wie Startnext oder Kickstarter starten.
  • Bootstrapping: Falls du keine Fremdfinanzierung bekommst, kann es sinnvoll sein, mit sehr geringem Startbudget zu starten und die Gewinne sofort wieder zu reinvestieren.

5. Fazit: Auch ohne Umsatz ist eine Finanzierung möglich – mit der richtigen Vorbereitung

Als Gründer einen Kredit zu bekommen, ist nicht unmöglich – aber du musst überzeugen.

Was wirklich zählt:

  • Ein durchdachter Plan
  • Realistische Zahlen
  • Eine nachvollziehbare Verwendung der Kreditsumme
  • Und im besten Fall: deine eigene Überzeugung und ein bisschen Hartnäckigkeit

Die Gründungsphase ist herausfordernd – aber mit den richtigen Finanzierungsbausteinen kannst du dein Unternehmen solide aufstellen.

Wie hast du deinen Start finanziert? Oder stehst du gerade am Anfang? Ich freue mich auf deine Erfahrungen.

Selbstständig ohne Businessplan – Bekomme ich trotzdem einen Kredit?

Hallo zusammen, Alex hier. Heute mal ein Thema, das viele von uns betrifft – vielleicht auch dich. Du bist selbstständig, dein Geschäft läuft solide an oder wächst langsam, aber du hast keinen klassischen Businessplan erstellt. Und jetzt möchtest du investieren oder brauchst einen Kredit.
Die große Frage: Muss ich zwingend einen Businessplan vorlegen, um eine Finanzierung zu bekommen? Oder geht das auch ohne? Ich habe genau das ausprobiert – mit gemischten Erfahrungen. Hier teile ich, was wirklich zählt, worauf Banken achten und wie du auch ohne formalen Businessplan Chancen auf einen Kredit hast.


1. Wofür wollen Banken einen Businessplan sehen?

Ein Businessplan ist im Grunde nichts anderes als ein schriftlicher Nachweis dafür, dass du dein Geschäft durchdacht hast – mit Zahlen, Strategie, Zielgruppe und Einnahmenmodell.

Banken oder Förderinstitute erwarten ihn vor allem bei:

  • Gründungen, die weniger als 3 Jahre alt sind
  • KfW-Kredit-Anträgen
  • Finanzierungen über 25.000 Euro
  • Fällen mit unsicherer Bonität oder fehlenden Sicherheiten

Ein Businessplan hilft den Entscheidern, dein Vorhaben besser einzuordnen. Aber: Nicht jeder Kreditgeber verlangt ihn, und nicht jeder Plan muss 30 Seiten lang sein.


2. Wann ist ein Kredit auch ohne Businessplan möglich?

Wenn du bereits einige Zeit selbstständig bist, regelmäßig Einnahmen erzielst und deine Bonität passt, ist ein Kredit auch ohne schriftlichen Businessplan machbar.

Gute Voraussetzungen:

  • Du bist seit mindestens 12 Monaten am Markt
  • Du kannst deine Einnahmen belegen (z.?B. durch EÜR, BWA oder Steuerbescheide)
  • Du nutzt den Kredit für nachvollziehbare, konkrete Investitionen (z.?B. Laptop, Fahrzeug, Büroeinrichtung)
  • Du hast kein negatives Schufa-Scoring

Gerade bei Online-Plattformen wie auxmoney oder bei Mikrokredit-Anbietern reicht oft eine einfache Beschreibung deines Vorhabens.


3. Welche Finanzierungsarten setzen keinen Businessplan voraus?

a) Mikrokredite

Wenn du nur 1.000 bis 25.000 Euro brauchst, ist ein Mikrokredit oft der einfachste Weg.

Anbieter wie das Deutsche Mikrokreditinstitut oder iwoca verlangen meist keinen ausführlichen Businessplan – eine nachvollziehbare Beschreibung deines Vorhabens reicht.

Was du stattdessen brauchst:

  • Einnahmenübersicht oder Kontoauszüge
  • Eine sinnvolle Begründung, wofür du das Geld nutzt
  • Übersicht über laufende Verpflichtungen

b) Ratenkredit über das Privatvermögen

Wenn du neben der Selbstständigkeit noch Einkünfte aus einem Job hast (oder dein Partner), kannst du einen klassischen Ratenkredit als Privatperson aufnehmen.

Vorteile:

  • Kein Businessplan nötig
  • Geprüft wird vor allem deine persönliche Bonität
  • Geld kann flexibel verwendet werden

Hier zählt vor allem, ob du den Kredit aus deinem Gesamtbudget zuverlässig zurückzahlen kannst.


c) Kreditplattformen wie auxmoney, Smava, Lendico

Hier finanzieren private Anleger dein Projekt – oft auch ohne Businessplan, aber mit Fokus auf deinen Werdegang, deine Selbstdarstellung und vorhandene Einnahmen.

Je glaubwürdiger du dein Geschäft erklärst, desto eher investieren Menschen in dich. Ein ausführlicher Businessplan ist nicht Pflicht, aber eine gute Beschreibung deiner Tätigkeit ist wichtig.


d) Kontokorrentkredit (Betriebsmittelkredit)

Wenn du bereits ein Geschäftskonto bei deiner Bank hast, kannst du oft eine kleine Kreditlinie (ähnlich wie ein Dispo) beantragen – ohne formellen Businessplan.

Voraussetzung:

  • Regelmäßige Geldeingänge auf dem Konto
  • Nachweis der bisherigen Geschäftstätigkeit
  • Keine negativen Schufa-Einträge

4. Was du stattdessen vorlegen solltest

Auch ohne Businessplan solltest du vorbereitet sein – nur eben mit etwas anderen Unterlagen.

Was hilft:

  • Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) der letzten 12 Monate
  • Kontoauszüge deiner geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben
  • Kurze Beschreibung deines Geschäftsmodells (z.?B. 1 DIN-A4-Seite)
  • Aktuelle Schuldenübersicht oder Haushaltsrechnung (bei Privatkredit)

Wenn du zeigen kannst, dass du dein Business im Griff hast, ersetzt das oft den formalen Businessplan.


5. Wann du doch besser einen Businessplan schreiben solltest

Auch wenn du glaubst, du brauchst keinen – in manchen Fällen ist ein Businessplan sinnvoll oder sogar notwendig:

  • Du möchtest einen KfW-Kredit beantragen
  • Du brauchst eine öffentliche Förderung oder Bürgschaft
  • Du bist noch ganz am Anfang deiner Selbstständigkeit
  • Du hast keine regelmäßigen Einnahmen oder schlechte Bonität
  • Du möchtest mit Investoren zusammenarbeiten

In solchen Fällen lohnt sich der Aufwand – und keine Sorge, ein Businessplan muss nicht perfekt sein. Es geht vor allem darum, dass du dir selbst im Klaren bist, wie dein Unternehmen funktioniert und wohin es gehen soll.


6. Fazit: Auch ohne Businessplan kommst du an Geld – wenn du gut vorbereitet bist

Ein klassischer Businessplan ist nicht immer notwendig, um eine Finanzierung zu bekommen. Viele Mikrokredite, Online-Plattformen und Ratenkredite setzen vor allem auf deine bisherigen Einnahmen und eine nachvollziehbare Planung.

Du solltest trotzdem wissen, was du tust – und das gut erklären können. Ein sauberes Zahlenbild, klare Ziele und ein realistisches Rückzahlungsmodell ersetzen oft den formalen Plan.
Wenn du dann doch einen brauchst: Lieber pragmatisch und ehrlich als perfekt und abstrakt.

Hast du schon einmal einen Kredit ohne Businessplan beantragt? Ich freue mich auf den Austausch.