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ING Deutschland im Praxistest – wie gut ist die Bank für Selbstständige wirklich?

Die ING Deutschland gilt als Synonym für einfache, digitale Banklösungen.
Mit über 9,5 Millionen Kunden ist sie die größte Direktbank des Landes – und längst mehr als nur eine Privatkundenbank.
Auch Selbstständige, Freelancer und Kleinunternehmer nutzen die ING zunehmend als Geschäftskonto- und Kreditpartner.
Doch wie gut funktioniert das Modell „Digitalbank“ in der Praxis, wenn es um Finanzierung geht?


1. Geschäftsmodell und Zielgruppe

Die ING konzentriert sich seit Jahren auf drei Kernbereiche:

  • Privatkundengeschäft (Konten, Baufinanzierung, Kredite),
  • Wertpapiergeschäft,
  • Geschäftskonten und Kredite für Selbstständige und Freiberufler.

Im Gegensatz zu klassischen Filialbanken arbeitet die ING voll digital – ohne Berater in der Filiale.
Das bedeutet: kurze Prozesse, aber keine persönliche Betreuung.

Zielgruppe sind Einzelselbstständige, Freiberufler, kleine Betriebe mit klaren Strukturen.
Komplexe Mittelstandskunden mit mehreren Standorten oder hohem Finanzierungsvolumen gehören nicht zur Kernklientel.


2. Das Geschäftskonto der ING

Das Geschäftskonto ist seit 2022 fester Bestandteil des Angebotsportfolios.
Es richtet sich an Freiberufler, Einzelunternehmer und Selbstständige ohne juristische Rechtsform (z. B. keine GmbH).

Konditionen im Überblick:

LeistungDetails
Kontoführung0 € bei mind. 700 € Geldeingang / sonst 9 € monatlich
KartenVisa Business Debit inklusive
Ein- & Auszahlungenüber Partnerautomaten (CashPool) möglich
Zinsen auf Guthaben0,75 % p.a. (Stand 2025)
Buchhaltungsintegrationlexoffice, sevDesk, FastBill
Kreditverfügbarkeitbis 100.000 € digital beantragbar

Der große Vorteil liegt in der Schnittstellenintegration – die ING hat sich klar an den Bedürfnissen digitaler Freelancer und kleiner Dienstleister orientiert.


3. Kredite für Selbstständige

Die ING bietet zwei Hauptprodukte im Kreditbereich an:

KredittypZweckSummeZinsen (effektiv)Laufzeit
ING Business KreditBetriebsmittel, Investitionen5.000 – 100.000 €4,49 – 6,99 %bis 84 Monate
Autokredit für SelbstständigeFahrzeugfinanzierung5.000 – 75.000 €ab 3,9 %bis 7 Jahre

Beide Produkte lassen sich voll digital beantragen – inklusive VideoIdent und Kontoanalyse über Open Banking.
Die Entscheidung erfolgt meist innerhalb von 24 bis 48 Stunden.

Allerdings: Bei komplexeren Geschäftsmodellen (z. B. saisonale Umsätze, Mischgewerbe) lehnt das System häufiger ab.
Der Algorithmus arbeitet strikt datenbasiert – individuelle Gespräche oder Kulanzentscheidungen gibt es nicht.


4. Vergleich im Markt

AnbieterStärkenZinsen (Ø)Max. SummeBeratungDigitalisierung
INGschnell, günstig, modern4,5–6,5 %100.000 €keine?????
Commerzbankhybride Beratung, Förderintegration4,0–6,0 %5 Mio. €persönlich????
Santanderhohe Genehmigungsquote, einfach5,0–8,0 %250.000 €telefonisch????
Volksbank / Sparkasseindividuell, regional4,0–7,0 %variabelpersönlich??

Ergebnis:
Die ING punktet klar bei Schnelligkeit und Einfachheit, verliert aber, sobald individuelle Beratung oder hohe Summen gefragt sind.


5. Kundenzufriedenheit

Laut dem Deutschen Kundeninstitut (DKI) belegte die ING 2024 den 1. Platz unter den Direktbanken für Geschäftskonten.
Gelobt wurden:
? klare Kommunikation
? transparente Konditionen
? intuitive App und Onlinebanking

Kritisiert wurden:
? kein persönlicher Ansprechpartner
? eingeschränkte Kreditflexibilität

Besonders Freelancer und Solo-Selbstständige aus der IT-, Design- und Medienbranche zeigen hohe Zufriedenheit.


6. Zukunftsausrichtung

Die ING setzt in Deutschland zunehmend auf den Ausbau ihres KMU-Segments.
Geplant sind:

  • erweiterte Kreditrahmen bis 250.000 €,
  • Integration von KfW-Förderprogrammen,
  • smarte Liquiditätsanalysen durch KI.

Damit will sich die Bank stärker im Bereich der digitalen Unternehmensfinanzierung positionieren – als Alternative zu traditionellen Hausbanken.


Die ING ist keine Bank für alle – aber für viele Selbstständige eine sehr gute Lösung.
Sie überzeugt durch Tempo, Transparenz und digitale Effizienz, schwächelt jedoch, wenn komplexe Beratung oder hohe Kreditsummen gefragt sind.

Fazit:
Wer ein unkompliziertes, modernes Konto mit direkter Kreditoption sucht, findet in der ING einen der leistungsfähigsten Anbieter im Direktbankensegment.
Für wachstumsstarke KMU bleibt dagegen die Kombination mit einer klassischen Hausbank oder Förderbank sinnvoll.


Meine Bonität als Business-Waffe – wie ich sie Schritt für Schritt aufgebaut habe

Es klingt vielleicht komisch, aber meine Bonität ist heute fast so etwas wie mein zweiter Lebenslauf. Früher habe ich mich darum kaum gekümmert – ehrlich gesagt wusste ich nicht einmal, was genau da drinsteht. Heute ist sie mein Trumpf, wenn ich mit Banken, Leasingfirmen oder neuen Geschäftspartnern spreche.
Denn eins habe ich gelernt: Gute Bonität öffnet Türen, die Geld allein nicht aufbekommt.


Mein Anfang: ein Schufa-Schock

Ich erinnere mich noch an den Moment, als ich das erste Mal meine Schufa-Auskunft gezogen habe.
Ich saß im Büro, klickte auf „Daten anfordern“, und zack – da stand’s: ein ziemlich mittelmäßiger Score.
Nicht schlecht, aber auch nicht das, was man „vertrauenswürdig“ nennen würde.
Ich hatte damals mehrere Kredite parallel, ein paar verspätete Zahlungen, nichts Dramatisches, aber es reichte, um mein Profil zu drücken. Das war der Weckruf.


Mein erster Schritt: Aufräumen

Ich habe mich hingesetzt und angefangen, alte Verpflichtungen zu konsolidieren.
Ein paar kleine Kredite zusammengelegt, überflüssige Konten geschlossen, offene Rechnungen sofort bezahlt.
Klingt banal, hat aber Wunder gewirkt. Drei Monate später war mein Score schon sichtbar besser.


Mein zweiter Schritt: Bonität aktiv gestalten

Bonität ist kein Schicksal. Sie ist ein Verhalten.
Ich habe mir angewöhnt:

  • Rechnungen immer vor Fälligkeit zu begleichen.
  • Kredite nicht nur pünktlich, sondern manchmal mit kleinen Sondertilgungen zu bedienen.
  • Regelmäßig meine Daten zu prüfen, damit keine falschen Einträge drinstehen.

Nach einem halben Jahr wurde aus einem „durchschnittlich“ ein „gut“. Nach einem Jahr: „sehr gut“.


Mein dritter Schritt: Sichtbare Stabilität

Ich habe gemerkt, dass auch Stabilität im Außenbild zählt. Banken sehen, wie lange du dein Geschäftskonto hast, ob dein Wohnsitz stabil ist, wie konstant dein Einkommen aussieht.

Ich habe also aufgehört, ständig die Bank zu wechseln, und bleibe bei einer Partnerbank, die mich und mein Geschäft kennt. Das schafft Vertrauen – und Vertrauen verbessert die Konditionen.


Mein Ergebnis

Als ich dann ein Jahr später wieder über eine größere Finanzierung gesprochen habe, war die Stimmung völlig anders. Kein skeptischer Blick mehr, kein „Wir müssen erst prüfen“. Stattdessen:

„Herr Bosse, Sie haben ja einen ausgezeichneten Score. Wir können Ihnen da ein gutes Angebot machen.“

Und da hab ich’s gemerkt: Bonität ist wie ein unsichtbares Empfehlungsschreiben.


Heute sehe ich meine Bonität nicht als Last, sondern als Werkzeug. Ich pflege sie, wie andere ihr Auto polieren. Sie zeigt nicht nur, dass ich zuverlässig bin – sie ist der Beweis dafür.


Wie KI und FinTech die Kreditvergabe an Selbstständige revolutionieren

Wer heute als Selbstständiger einen Kredit beantragt, erlebt etwas völlig anderes als noch vor fünf Jahren. Keine dicken Ordner, keine Wartezeiten, kein Banktermin mit Krawatte – stattdessen: digitale Bonitätsprüfungen, Echtzeit-Daten, KI-gestützte Entscheidungen.
Was früher Wochen dauerte, passiert heute in Minuten.

Aber was steckt wirklich dahinter? Und ist diese neue Welt der FinTechs und KI-Algorithmen Fluch oder Segen für Selbstständige? Ich habe mir das genauer angesehen.


1?? Das Ende der Papierwirtschaft

Die klassische Bank schaut auf Steuerbescheide, Kontoauszüge und Sicherheiten. Moderne FinTechs dagegen greifen direkt auf dein Geschäftskonto zu – natürlich nur mit deiner Zustimmung – und analysieren die tatsächlichen Einnahmeflüsse in Echtzeit.
Das bedeutet: Kein Blick mehr zurück auf alte Zahlen, sondern ein sofortiges Verständnis deiner aktuellen Lage.
Für mich als Selbstständigen war das ein Gamechanger. Ich musste keine Unterlagen mehr drucken oder scannen – der Algorithmus hat erkannt, dass mein Cashflow stabil ist, obwohl mein Einkommen schwankt.


2?? KI statt Bauchgefühl

Künstliche Intelligenz bewertet heute Kreditrisiken anders:
Sie sieht Muster, die Menschen übersehen würden. Wiederkehrende Kunden, saisonale Umsätze, Auftragszyklen – all das fließt in die Beurteilung ein.
Während ein Bankberater früher nur die durchschnittlichen Zahlen sah, erkennt ein KI-Modell, dass ich im Frühling traditionell mehr Umsatz mache und im Winter weniger – und dass das normal ist, kein Risiko.

So wird Bonität plötzlich dynamisch und fairer.


3?? Schnelligkeit und Fairness

Was mich besonders beeindruckt hat: Der Zeitfaktor.
Bei klassischen Banken dauerte es Wochen, bis ich eine Antwort bekam. Bei einem FinTech-Anbieter hatte ich die Zusage in unter 24 Stunden.
Kein Smalltalk, kein „Wir prüfen noch“ – einfach eine transparente Entscheidung.

Gleichzeitig sorgen automatisierte Prozesse dafür, dass persönliche Vorurteile (wie „Selbstständige sind unsicher“) an Bedeutung verlieren.


4?? Risiken und Grenzen

Natürlich hat die Digitalisierung auch Schattenseiten.
Wer seine Daten nicht offenlegen will, bekommt keine Auswertung – und ohne Daten keine Entscheidung. Außerdem hängt alles von der Qualität der KI-Modelle ab.
Fehlerhafte Datensätze oder fehlerhafte Interpretationen können falsche Ergebnisse liefern. Deshalb ist es wichtig, nur bei seriösen Anbietern mit klarer Datenschutzpolitik anzufragen.


Die Zukunft der Kreditvergabe ist nicht nur digital – sie ist intelligent.
KI und FinTechs verändern, wie Banken Risiken bewerten und wie Selbstständige zu Kapital kommen.
Was früher ein Privileg war, wird dank Technologie zur echten Option für alle, die ein gutes Geschäftsmodell und saubere Daten haben.

Für mich bedeutet das: weniger Bürokratie, mehr Gerechtigkeit – und endlich ein Finanzsystem, das versteht, wie Selbstständigkeit wirklich funktioniert. ?


Handwerker zwischen Tradition und Transformation – wie sich Betriebe heute finanzieren sollten – Meine Tipps

Wenn morgens um halb sieben die Lieferwagen durch die Straßen rollen und die ersten Bohrmaschinen aufheulen, dann beginnt der Tag für Millionen Handwerker in Deutschland.
Es ist ein Berufszweig, der auf Verlässlichkeit, Können und Praxisstolz baut – und trotzdem längst mitten in einem strukturellen Wandel steckt.
Materialkosten steigen, Fachkräfte fehlen, Digitalisierung zieht ein – und viele Betriebe müssen investieren, um überhaupt Schritt zu halten.
Doch woher kommt das Geld, wenn die Auftragsbücher voll sind, die Liquidität aber knapp bleibt?


1. Der Finanzierungsdruck wächst

Handwerksbetriebe arbeiten traditionell mit geringen Margen, aber hohen Vorleistungen.
Ob Tischlerei, Elektrobetrieb oder Heizungsbauer – fast überall gilt: Die Materialien müssen bezahlt werden, bevor der Kunde überweist.

„Unsere größten Engpässe entstehen nicht wegen mangelnder Arbeit, sondern wegen zu später Zahlungen“, sagt Jens Martens, Inhaber eines Sanitärbetriebs in der Nähe von Hannover.
„Gerade wenn man wächst, fressen Vorfinanzierungen das Eigenkapital auf.“

Laut ZDH (Zentralverband des Deutschen Handwerks) nehmen über 60 % der Betriebe regelmäßig Kredite oder Kontokorrentlinien in Anspruch.


2. Klassische Finanzierungen und moderne Alternativen

FinanzierungsartTypischer EinsatzBetrag (Ø)Laufzeit
InvestitionskreditMaschinen, Fahrzeuge, Werkzeuge25.000 – 250.000 €5–10 Jahre
Betriebsmittelkredit / KontokorrentMaterial, Personal, Zwischenfinanzierung10.000 – 150.000 €variabel
Leasing / MietkaufTransporter, Baugeräte5.000 – 100.000 €2–6 Jahre
FactoringRechnungsverkauf für Liquiditätbis 500.000 €sofort

Die meisten Handwerker arbeiten mit Hausbanken, häufig Volksbanken, Sparkassen oder der Deutschen Bank.
Doch zunehmend drängen digitale Anbieter wie Finom, iwoca oder Funding Circle in den Markt – mit schnellen Online-Krediten und vereinfachten Antragsprozessen.


3. Förderprogramme und staatliche Unterstützung

Handwerksbetriebe profitieren stark von Förderkrediten, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung, Energieeffizienz und Fahrzeugumstellung.

Relevante Programme sind:

  • KfW-Programm 067 „ERP-Gründerkredit“ – für Betriebserweiterung oder Maschinenkauf
  • KfW-Energieeffizienzprogramm 278 – z. B. für Photovoltaik und Wärmepumpen
  • Landesförderbanken (z. B. LfA Bayern, NRW.Bank, SAB Sachsen) – Zuschüsse für Handwerksmodernisierung

Diese Förderdarlehen werden über die Hausbank beantragt und bieten oft Zinsen zwischen 2,5 und 4,0 % – also deutlich günstiger als klassische Geschäftskredite.


4. Zwischen Tradition und Zukunft

Viele Handwerksbetriebe befinden sich im Spannungsfeld zwischen traditioneller Unternehmensführung und digitaler Transformation.
Immer mehr Betriebe investieren in:

  • digitale Angebots- und Abrechnungssysteme,
  • smarte Werkstatttechnik,
  • E-Fahrzeuge für den Servicebereich,
  • Schulungen zur Mitarbeiterbindung.

Diese Investitionen sind nötig – aber teuer.
„Früher habe ich mir über Software keine Gedanken gemacht. Heute kostet die jährliche Lizenz fast so viel wie ein Werkzeugschrank“, sagt Martens mit einem Lächeln.


5. Bankenlandschaft: Wer finanziert das Handwerk?

Laut einer Studie des IfM Bonn (2024) sind drei Bankengruppen die wichtigsten Partner des Handwerks:

  1. Volks- und Raiffeisenbanken – regional verankert, stark im persönlichen Kreditgeschäft.
  2. Sparkassen – Marktführer bei Betriebsmittelkrediten unter 250.000 €.
  3. Commerzbank / Deutsche Bank – für größere Handwerksbetriebe mit mehreren Standorten.

Neu dazu kommen digitale Anbieter wie Finom, iwoca oder auxmoney business, die schnell, unbürokratisch und datengetrieben arbeiten – oft ohne persönliche Beratung, aber mit sofortiger Liquidität.


6. Herausforderungen: Nachfolge und Eigenkapital

Besonders brisant ist das Thema Betriebsnachfolge.
Laut Handwerkskammern stehen in den nächsten fünf Jahren rund 125.000 Betriebe vor einem Generationenwechsel.
Für Banken bedeutet das: Bewertung, Risikoanalyse und Investitionsbedarf steigen.

Viele Übergaben werden mit Kombikrediten aus KfW-Mitteln und Hausbankdarlehen finanziert.
Die durchschnittliche Finanzierungssumme liegt bei 200.000 bis 500.000 Euro, inklusive Modernisierung.


Meine Zusammenfassung…

Das deutsche Handwerk ist wirtschaftlich solide, aber finanziell stark gefordert.
Wer wachsen, digitalisieren oder nachfolgen will, braucht Kapital – und das in einer Phase, in der Zinsen wieder eine Rolle spielen.
Handwerker sind keine Hochrisiko-Kunden, sondern verlässliche Kreditnehmer mit klaren Geschäftsmodellen.
Ihre Herausforderung liegt nicht in der Bonität, sondern in der Planung der Liquidität zwischen Auftrag, Zahlung und Investition.

Die Zukunft des Handwerks wird nicht nur in Werkstätten, sondern auch in Bankgesprächen entschieden. ?


Commerzbank für Selbstständige – ein Praxisbeispiel aus dem Mittelstand – Meine Erfahrungen

Als sich Anna Keller, Inhaberin eines kleinen Architektur- und Planungsbüros in Nürnberg, vor drei Jahren selbstständig machte, stand sie vor der klassischen Gründerfrage:

„Welche Bank versteht wirklich, was ich tue – und wie ich arbeite?“

Ihre Wahl fiel auf die Commerzbank.
Nicht, weil sie die günstigsten Zinsen bot, sondern weil sie das Gesamtpaket aus Beratung, digitalem Banking und Förderintegration überzeugte.
Heute finanziert sie über die Bank mehrere Großprojekte und nutzt gleichzeitig digitale Liquiditätslösungen.
Ein Einzelfall? Keineswegs.


1. Rolle und Strategie der Commerzbank

Die Commerzbank AG gehört mit rund 11 Millionen Privat- und 70.000 Firmenkunden zu den wichtigsten Mittelstandsbanken Deutschlands.
Ihr Kernfokus liegt klar auf der Finanzierung von:

  • kleinen und mittleren Unternehmen (KMU),
  • Freiberuflern,
  • Selbstständigen im Dienstleistungssektor.

Nach der Neustrukturierung ab 2021 hat die Commerzbank ihre Geschäftskundenstrategie geschärft:
Mehr Digitalisierung, einfachere Kreditprozesse und regionale Kompetenzzentren für Mittelstand.

„Unsere Philosophie ist Partnerschaft auf Augenhöhe“, so Jörg Hessen, Regionalleiter Geschäftskunden Süd.
„Wir sehen uns nicht als reine Kreditgeber, sondern als Begleiter durch alle Wachstumsphasen.“


2. Produktlandschaft im Überblick

KreditproduktZielgruppe / VerwendungszweckKreditsummeZinssatz (effektiv)Laufzeit
Commerzbank InvestitionskreditMaschinen, Einrichtung, Fahrzeuge25.000 – 5 Mio. €3,5 – 5,8 %bis 15 Jahre
LiquiditätskreditBetriebsmittel, Auftragsvorfinanzierung10.000 – 500.000 €4,0 – 6,5 %1–10 Jahre
KfW-DurchleitungskrediteGründung, Digitalisierung, Energieeffizienzbis 25 Mio. €ab 2,8 %je nach Programm
Kontokorrentkreditkurzfristige Engpässebis 100.000 €variabelunbegrenzt
Leasing / Mietkauf (Commerz Real)Technik, Fahrzeuge, Anlagenab 5.000 €objektabhängig2–6 Jahre

Besonders geschätzt wird die enge Kooperation mit der KfW und den Landesförderbanken.
Fast jedes zweite durchgeleitete KfW-Darlehen im Mittelstand läuft über die Commerzbank.


3. Digitalisierung trifft persönliche Betreuung

Während viele Filialbanken ihre Geschäftskundenberatung reduzieren, kombiniert die Commerzbank beides:
digitale Prozesse für Tempo – regionale Beratung für Vertrauen.

  • Kreditanträge bis 100.000 € sind online vollständig abschließbar.
  • Kontoanalyse, VideoIdent und digitale Signatur sind Standard.
  • Für komplexere Anfragen stehen spezialisierte Beraterteams in 13 Regionen bereit.

Ein hybrides Modell, das laut Commerzbank zu über 90 % Kundenzufriedenheit geführt hat (interne Erhebung 2024).


4. Fallbeispiel: Finanzierung in der Praxis

Zurück zu Anna Keller, der Architektin aus Nürnberg.
2023 wollte sie ein neues Büro mit zwei Mitarbeitern aufbauen – inklusive CAD-Server, Software und Fahrzeug.
Gesamtvolumen: 85.000 €.

Nach einer Bonitätsprüfung und Businessplan-Einreichung erhielt sie innerhalb von acht Tagen eine Zusage, kombiniert aus:

„Die Bank hat mir damals wirklich Arbeit abgenommen“, sagt Keller.
„Ich hätte niemals gedacht, dass Fördermittel so einfach integriert werden können.“


5. Vergleich im Marktumfeld

BankStärkeZielgruppeDigitale AbwicklungFörderintegration
CommerzbankHybridmodell aus Beratung & OnlineMittelstand, Freiberufler?????????
Deutsche BankGroßkunden & Kanzleiengehobener Mittelstand???????
SantanderSchnellkredite, KonsumSelbstständige mit Umsatz??????
Volksbank / SparkasseRegionalberatungkleine Unternehmen???????

Ergebnis: Die Commerzbank positioniert sich zwischen Großbank und Regionalbank – mit klarer Mittelstandsorientierung.


6. Herausforderungen und Ausblick

Trotz Fortschritten bleibt die Commerzbank ein klassischer Bankriese mit Verwaltungsstrukturen.
Kunden bemängeln teilweise lange Entscheidungswege bei Sonderfällen und begrenzte Flexibilität bei schwankenden Einkünften.

Die Bank arbeitet jedoch an weiteren Verbesserungen:

  • KI-gestützte Bonitätsbewertung für Selbstständige
  • Schnittstellen zu Buchhaltungssoftware (lexoffice, sevDesk, Datev)
  • schnellere Förderantragsprüfung

Mit der Initiative „Commerzbank Business Digital 2025“ soll der gesamte Kreditprozess bis Ende 2025 papierlos werden.


Die Commerzbank zeigt, dass klassische Banken nicht zwangsläufig träge sein müssen.
Ihr Modell aus persönlicher Betreuung, Förderintegration und digitaler Antragstrecke bietet besonders für Selbstständige und kleine Unternehmen eine starke Mischung aus Nähe und Effizienz.
Wer nachhaltige Finanzierung mit individueller Beratung sucht, findet hier einen verlässlichen Partner.
Nicht immer der Schnellste – aber einer, der bleibt, wenn’s darauf ankommt.