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Kredit für Existenzgründer – Meine Erfahrungen beim Start in die Selbstständigkeit

Als ich damals den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe, war das Erste, was ich gespürt habe: Euphorie. Das Zweite: Panik. ? Euphorie, weil ich endlich mein eigenes Ding durchziehen konnte. Panik, weil ich sofort gemerkt habe, wie viel Geld man für den Start eigentlich braucht. Rechner, Software, vielleicht ein kleiner Büroraum, Marketing, Versicherungen – das summiert sich schneller, als man denkt.
Ohne einen Kredit für Existenzgründer hätte ich das gar nicht stemmen können. Heute erzähle ich dir, wie ich den Weg durch den Kreditdschungel gemeistert habe, welche Fallstricke lauern und welche Tipps ich jedem Gründer geben würde.


Warum Gründer so schwer an Geld kommen

Viele Banken lieben Sicherheit – und genau die können Existenzgründer selten bieten. Keine langjährigen Bilanzen, keine regelmäßigen Umsätze, oft nicht mal Sicherheiten. Ich erinnere mich, wie ich mit meinem ersten Businessplan bei meiner Hausbank saß. Der Berater hat höflich genickt, aber zwischen den Zeilen stand: „Keine Chance“.
Das Problem: Banken bewerten Gründer nach klassischen Kriterien, die bei uns gar nicht passen. Deswegen braucht es spezielle Gründerkredite, die genau auf diese Situation zugeschnitten sind.


Welche Möglichkeiten es für Gründer gibt

  1. KfW-Gründerkredit
    Ich habe damals den KfW-StartGeld beantragt. Vorteil: günstige Zinsen, längere Laufzeiten, staatliche Förderung. Nachteil: Bürokratie und Geduld sind Pflicht.
  2. Hausbank-Kredit mit Konzept
    Manche Banken springen doch an, wenn der Businessplan richtig sitzt. Ich habe gelernt: Ein überzeugender Plan mit realistischen Zahlen kann Türen öffnen.
  3. Online-Kredite und FinTechs
    Heute gibt es Anbieter, die sich gezielt auf Gründer und Selbstständige spezialisiert haben. Der Antrag läuft digital, die Prüfung ist flexibler und die Auszahlung schneller.
  4. Alternative Finanzierungen
    Leasing, Crowdfunding oder private Investoren sind weitere Optionen. Ich habe später mal Leasing genutzt, um Technik anzuschaffen, ohne meine Liquidität zu belasten.

Mein wichtigster Tipp: Ohne Businessplan geht gar nichts

Ich habe das am eigenen Leib gemerkt: Selbst wenn du keinen perfekten Plan hast, brauchst du etwas Schriftliches, das deine Idee greifbar macht. Zahlen, Ziele, Strategien – das zeigt den Kreditgebern, dass du es ernst meinst.
Der Businessplan war bei mir am Ende nicht nur das Ticket zum Kredit, sondern auch eine Art Fahrplan für meine ersten Jahre.



Mein Ergebnis nach mehreren Jahren

Ein Kredit für Existenzgründer ist kein Risiko, wenn man ihn klug nutzt – er ist eine Investition in deine Zukunft. Für mich war er der Kickstart, den ich gebraucht habe. Ohne den Kredit wäre vieles deutlich langsamer oder gar nicht möglich gewesen.

Aber: Kredite sind kein Selbstzweck. Sie machen nur Sinn, wenn du ein klares Ziel hast, wie du mit dem Geld Umsatz und Gewinn erwirtschaftest. Einfach nur die laufenden Kosten zu decken, ist langfristig keine gute Strategie.


ING-Kredite für Selbstständige – meine Erfahrungen mit der Direktbank

Wenn man als Selbstständiger nach einem Kredit sucht, landet man irgendwann fast automatisch bei den großen Direktbanken. Die ING (früher ING-DiBa) ist da einer der bekanntesten Namen. Ich habe mir genauer angeschaut, wie die Bank mit Selbstständigen umgeht, welche Kreditarten es gibt und ob die Erfahrungen wirklich so unkompliziert sind, wie die Werbung verspricht.


Warum die ING für Selbstständige interessant ist

Die ING punktet mit einem klaren Vorteil: alles läuft online, schlank und meist schnell. Kein dicker Ordner voller Unterlagen, keine stundenlangen Termine in der Filiale. Gerade für Leute wie uns Selbstständige, die ohnehin wenig Zeit haben, ist das ein Pluspunkt.
Aber – und das sage ich gleich dazu – die ING ist bei Selbstständigen nicht ganz so locker, wie es manchmal klingt. Während Angestellte mit regelmäßigem Gehalt recht unkompliziert einen Ratenkredit bekommen, schaut die Bank bei uns Selbstständigen deutlich genauer hin.


Welche Kredite die ING anbietet

Ratenkredit

Das klassische Produkt. Für Selbstständige ist er prinzipiell verfügbar, aber man braucht in der Regel mindestens drei Jahre Selbstständigkeit, eine gute Schufa und nachvollziehbare Einkommensnachweise (Steuerbescheide). Summen zwischen 5.000 und 75.000 Euro sind möglich.

Wohnkredit / Baufinanzierung

Auch hier ist die ING stark. Viele Selbstständige nutzen die ING für Immobilienfinanzierungen, da die Bank im Vergleich oft attraktive Zinsen bietet. Aber: die Bonitätsprüfung ist streng, gerade wenn die Einnahmen schwanken.

Rahmenkredit

Einer der spannendsten Punkte. Der ING-Rahmenkredit ist wie eine Mischung aus Dispo und Ratenkredit. Man kann flexibel Geld abrufen, wenn man es braucht, und zahlt nur Zinsen auf den genutzten Betrag. Ich persönlich finde dieses Modell für Selbstständige mit unregelmäßigen Einnahmen sehr attraktiv.


Meine Erfahrungen (und die aus meinem Umfeld)

Ein befreundeter Grafikdesigner hat es ausprobiert: Er wollte einen Ratenkredit bei der ING. Ergebnis: abgelehnt. Grund: erst zwei Jahre selbstständig. Bei einem anderen Fall, einem IT-Freelancer mit mehr als fünf Jahren Selbstständigkeit und guten Steuerbescheiden, hat es dagegen problemlos geklappt – sogar mit recht attraktiven Zinsen von knapp über 5 %.
Ich selbst habe den Rahmenkredit getestet und war überrascht, wie unkompliziert das Ganze funktioniert hat. Online beantragt, Kontoauszüge hochgeladen, und nach ein paar Tagen war das Limit freigeschaltet. Für kurzfristige Überbrückungen war das für mich eine echte Hilfe.


Worauf man bei der ING achten sollte

  • Längere Selbstständigkeit erforderlich: unter drei Jahren Selbstständigkeit sind die Chancen auf Ablehnung hoch.
  • Bonität ist alles: eine saubere Schufa und solide Steuerbescheide sind Pflicht.
  • Flexibilität nutzen: besonders der Rahmenkredit ist spannend, aber man sollte ihn nicht dauerhaft wie einen Dispo überziehen.

Meine Schlussfolgerung…

Die ING ist definitiv eine Option für Selbstständige – aber nicht für jeden. Wer frisch gegründet hat oder noch schwankende Einnahmen hat, wird hier vermutlich scheitern. Wer aber schon ein paar Jahre am Markt ist, solide Zahlen vorweisen kann und eine flexible Finanzierung sucht, für den ist die ING eine sehr gute Adresse.

Ich persönlich sehe den Rahmenkredit als Highlight, weil er genau das bietet, was wir Selbstständige oft brauchen: Flexibilität, wenn Kunden mal später zahlen oder unerwartete Ausgaben kommen.


Kredite für IT-Freelancer – meine Erfahrungen zwischen Projektarbeit und schwankenden Einnahmen

Ich habe schon oft mit IT-Freelancern gesprochen, und eines zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Geschichten: volle Auftragsbücher, hohe Tagessätze, aber trotzdem Liquiditätsprobleme. Klingt verrückt? Ist es aber gar nicht. Denn wer als IT-Freelancer für große Konzerne arbeitet, schreibt Rechnungen, die oft erst nach 30, 60 oder sogar 90 Tagen bezahlt werden. Und bis dahin heißt es: Vorfinanzieren.


Warum gerade IT-Freelancer oft Kreditbedarf haben

Viele meiner Bekannten aus der IT-Branche berichten, dass Projekte kurzfristig starten, aber sofort Zeit und Investitionen erfordern. Da müssen neue Lizenzen angeschafft, vielleicht sogar kurzfristig Subunternehmer bezahlt werden – und gleichzeitig kommen private Kosten dazu: Miete, Versicherungen, Altersvorsorge.
Ein Freelancer sagte mir mal: „Alex, ich verdiene in guten Monaten richtig gut. Aber wenn ein Kunde später zahlt oder ein Projekt verschoben wird, sitze ich da und muss sehen, wie ich überbrücke.“ Genau an diesem Punkt wird ein Kredit oder zumindest eine flexible Finanzierungslösung interessant.


Welche Kreditarten sich für IT-Freelancer eignen

Betriebsmittelkredit

Viele nutzen einen klassischen Betriebsmittelkredit, um die laufenden Ausgaben zu decken, solange Honorare noch offen sind. Vorteil: kalkulierbare Raten. Nachteil: oft braucht es eine längere Bonitätshistorie.

Kontokorrent / Dispo

Gerade IT-Freelancer mit Geschäftskonto schwören auf den Kontokorrentkredit. Er funktioniert wie ein „Dispo für Selbstständige“ und gibt die nötige Flexibilität. Aber Achtung: die Zinsen sind oft hoch, deshalb sollte man ihn nicht dauerhaft nutzen.

Ratenkredit für Investitionen

Viele IT-Spezialisten müssen regelmäßig in Hardware investieren – leistungsstarke Notebooks, Server, Monitore. Hier bietet sich ein normaler Ratenkredit an. Direktbanken wie ING oder DKB sind oft weniger streng als klassische Hausbanken, wenn die Einnahmen stark schwanken.

Alternative: FinTechs und Plattformen

Ich kenne einige, die sehr gute Erfahrungen mit auxmoney oder smava gemacht haben. Die prüfen nicht nur starre Gehaltsnachweise, sondern berücksichtigen auch Projektverträge und die gesamte Selbstständigkeit.


Welche Banken in der Praxis kooperativ sind

In meinem Umfeld wurde immer wieder die ING erwähnt, die zwar klare Kriterien hat, aber auch Selbstständigen Ratenkredite ermöglicht. Auch die Commerzbank hat spezielle Angebote für Freiberufler.
Ein Bekannter von mir – IT-Consultant mit über zehn Jahren Erfahrung – bekam bei der Sparkasse keinen Kredit, weil sein Einkommen „zu volatil“ war. Bei einer Direktbank hingegen ging es innerhalb weniger Tage durch. Das zeigt: vergleichen lohnt sich enorm.


Worauf IT-Freelancer besonders achten sollten

Das Wichtigste ist, die eigene Liquiditätsplanung ernst zu nehmen. Ich habe schon erlebt, dass IT-Freelancer mit Top-Honoraren plötzlich in Zahlungsschwierigkeiten kamen, nur weil drei Kunden gleichzeitig verspätet überwiesen haben. Ein Kredit ist dann sinnvoll, aber noch wichtiger ist es, die Raten realistisch zu kalkulieren.

Mein Tipp: Immer mit einem Puffer planen. Ein Monat ohne Auftrag darf nicht gleich zur Katastrophe führen. Und beim Kreditvergleich nicht nur auf den Zinssatz achten, sondern auch auf flexible Rückzahlungsoptionen – gerade wenn mal ein dicker Projektbonus kommt.


Für IT-Freelancer sind Kredite kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Werkzeug, um Projekte souverän stemmen zu können. Ob kurzfristiger Kontokorrent oder langfristiger Ratenkredit – wichtig ist, dass die Finanzierung zum eigenen Geschäftsmodell passt.
Ich selbst würde als IT-Freelancer wahrscheinlich auf eine Kombination setzen: einen kleinen Betriebsmittelkredit für Sicherheit und einen flexiblen Ratenkredit für Investitionen in Technik. Denn eines ist klar: Wer in der IT-Branche vorne mitspielen will, muss technisch top ausgestattet sein – und das kostet eben.


? Bist du selbst IT-Freelancer? Hast du schon mal Kredite genutzt, um Projekte zu überbrücken oder Technik zu finanzieren? Welche Bank hat dich unterstützt – und bei welcher bist du gescheitert? Schreib’s gerne in die Kommentare, ich freue mich auf deine Erfahrungen!

Wie ich trotz schwankendem Einkommen meine Kreditzusage bekommen habe – mein Praxis-Guide für Selbstständige

Ehrlich gesagt dachte ich früher: „Mit meinem unregelmäßigen Einkommen hab ich bei einer Bank eh keine Chance.“ Und ja – das war auch lange Zeit so. Selbstständige mit mal fetten, mal mageren Monaten gelten für Banken als „unsicher“. Aber genau da habe ich gelernt, mir einen kleinen Vorteil zu verschaffen. Heute verrate ich dir meine Tricks, wie ich trotz schwankender Einnahmen schon mehrmals eine Kreditzusage bekommen habe.


Das größte Problem: Unregelmäßigkeit

Bei Angestellten ist es einfach: Gehaltszettel, fertig. Bei uns Selbstständigen sieht’s anders aus – mal kommt viel rein, mal fast nichts. Und Banken mögen keine Achterbahnen.
Ich habe gemerkt: Es kommt nicht nur auf den Betrag an, sondern wie man die Zahlen präsentiert.


Trick 1 – Durchschnitt statt Katastrophenmonat

Ein Fehler, den viele machen: Sie geben ihr schlechtestes Jahr oder ihren schwächsten Monat an, weil die Bank danach fragt. Ich habe gelernt, den Durchschnitt der letzten 12 Monate hervorzuheben.

Beispiel:

  • Bester Monat: 8.000 €
  • Schlechtester Monat: 1.200 €
  • Durchschnitt: 4.500 €

Wenn man den Durchschnitt klar belegt, wirkt das Einkommen gleich viel stabiler.


Trick 2 – Belege sichtbar ordnen

Ich habe eine kleine Mappe angelegt:

  • Kontoauszüge nach Monaten sortiert
  • Steuerbescheid vornedran
  • Kurze Übersicht als Deckblatt: „Durchschnittliches Monatseinkommen: 4.500 €“

Diese Übersicht hat mir schon mehrfach geholfen. Banken lieben es, wenn sie schnell einen Überblick haben – das wirkt professionell.


Trick 3 – Zusatzeinnahmen nicht vergessen

Früher habe ich nur meine Haupteinnahmequelle angegeben. Heute trage ich auch kleinere Einkünfte mit ein (z. B. Nebenaufträge, Affiliate-Einnahmen). Das zeigt: Ich habe mehrere Standbeine. Banken sehen das als Risikoausgleich.


Trick 4 – Puffer auf dem Konto zeigen

Ein Geheimtipp: Wenn möglich, kurz vor Antragstellung ein paar Rücklagen aufs Geschäftskonto legen. Auch wenn’s nur 2.000 € sind. Das wirkt so, als hättest du einen Notfallpuffer – und gibt Pluspunkte bei der Bewertung.


Trick 5 – Verwendungszweck klar formulieren

Ich schreibe nie „Liquiditätsengpass“ in die Anfrage. Stattdessen: „Finanzierung neuer Projekte“ oder „Überbrückung bis Zahlungseingang laufender Aufträge“. Klingt gleich viel besser und zeigt, dass das Geld produktiv genutzt wird.

Schwankendes Einkommen muss kein K.O.-Kriterium sein. Mit der richtigen Vorbereitung und Darstellung kannst du deine Chancen massiv steigern. Bei mir hat’s schon mehrfach funktioniert – und ich weiß: Ohne diese Tricks wäre ich vermutlich abgelehnt worden.


Architekten auf der Suche nach Finanzierung – Meine Erfahrungen mit Krediten für kreative Köpfe

Wenn man wie ich selbstständig ist, merkt man sehr schnell: schöne Ideen und kreative Projekte sind das eine – die Finanzierung im Hintergrund das andere. Ich habe in meinem beruflichen Umfeld einige Architekten, und viele von ihnen standen schon öfter vor der Frage: Wie sichere ich die Liquidität für neue Projekte, wie halte ich das Büro am Laufen, bis die Honorare eingehen? Genau darum soll es in diesem Beitrag gehen – um Kredite und Finanzierungsmöglichkeiten speziell für Architekten und Planungsbüros.


Warum Architekten so oft Kreditbedarf haben

Architekten haben eine ganz besondere Situation: sie planen, entwickeln, betreuen Bauprojekte, aber die Zahlungen fließen meist erst sehr spät. Teilrechnungen sind zwar üblich, aber oft reicht das nicht, um die laufenden Kosten zu decken – Mitarbeitergehälter, Software-Lizenzen, Büroräume, Versicherungen. Und gerade, wenn man als Architekt mehrere Monate in Vorleistung geht, kann ein Liquiditätsengpass schnell zum Problem werden.
Viele meiner Bekannten aus der Branche sagten mir: „Die Banken verstehen unser Geschäftsmodell oft nicht richtig.“ Und genau das stimmt – klassische Kreditabteilungen sehen lieber monatlich gleichmäßige Einnahmen wie bei einem Angestellten, statt projektbasierte Honorare.


Welche Kreditarten für Architekten interessant sind

Aus meiner Erfahrung und den Gesprächen mit Architekten lassen sich drei Kreditarten hervorheben, die besonders hilfreich sein können:

Betriebsmittelkredite

Diese sind fast schon Standard. Ein Betriebsmittelkredit verschafft Luft für laufende Ausgaben, wenn Rechnungen noch nicht bezahlt sind. Ich habe gehört, dass viele Architekturbüros hier gute Erfahrungen mit Hausbanken gemacht haben – allerdings braucht es oft eine sehr gute Bonität und transparente Unterlagen.

Kontokorrentkredit

Das ist quasi der Dispo für Geschäftskonten. Gerade Architekten mit projektbezogenen Schwankungen nutzen das gerne. Allerdings sind die Zinsen höher, deshalb ist es eher eine kurzfristige Lösung.

Investitionskredit

Wenn ein Architekturbüro wachsen möchte, etwa durch die Anschaffung neuer CAD-Software oder die Erweiterung der Bürofläche, ist ein Investitionskredit die richtige Wahl. Hier spielt die langfristige Planung eine Rolle – und genau da habe ich öfter von positiven Erfahrungen mit spezialisierten Banken gelesen.


Meine Einschätzung: Welche Banken sind interessant?

Wenn ich nach Erfahrungswerten gehe, dann stechen für Architekten zwei Gruppen von Banken hervor:

  1. Spezialbanken für Freiberufler – zum Beispiel die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank), die zwar primär Heilberufe finanziert, aber in bestimmten Fällen auch für Architekten offen ist. Diese Banken haben oft mehr Verständnis für die unregelmäßigen Einnahmen.
  2. Hausbanken mit Branchenkenntnis – Regionalbanken oder Sparkassen kennen manchmal die Bauwirtschaft und verstehen die Zahlungsflüsse von Architekten. Ich habe Berichte gehört, dass gerade Sparkassen flexibler sind, wenn es um Bauprojekte geht.

Eine befreundete Architektin hat mir erzählt, dass sie über ihre Sparkasse einen Betriebsmittelkredit bekam, der flexibel zurückgezahlt werden konnte, sobald die Bauherren ihre Rechnungen beglichen hatten. Ohne diesen Kredit hätte sie in einer Phase fast ihre Mitarbeiter nicht bezahlen können.


Worauf Architekten achten sollten

Das Wichtigste aus meiner Sicht: Architekten brauchen eine klare Kalkulation. Banken lieben Sicherheit, und da hilft es, wenn man Zahlungspläne der Bauherren, Verträge und Prognosen vorlegen kann. Außerdem macht es Sinn, nicht nur auf die Zinsen zu schauen, sondern auch auf Flexibilität – also ob Sondertilgungen möglich sind, wenn mal schneller Geld reinkommt.
Ein weiterer Punkt, den viele übersehen: Architekten sollten ihre privaten Finanzen klar trennen von den geschäftlichen. Sonst wird es für Banken schnell unübersichtlich.


Was meine ich?

Architekten haben es oft schwerer bei der Kreditaufnahme als klassische Angestellte, aber es gibt definitiv Wege, passende Finanzierung zu finden. Wichtig ist, dass man sich nicht entmutigen lässt und mehrere Angebote vergleicht. Ich habe selbst schon erlebt, dass eine Bank erst ablehnte, eine andere aber mit fast identischen Unterlagen sofort ein Angebot machte.
Wenn ich Architekt wäre, würde ich mir frühzeitig eine Bank suchen, die mein Geschäftsmodell versteht – und das Gespräch suchen, bevor die Liquidität knapp wird. So bleibt man handlungsfähig, kann seine Mitarbeiter zahlen und weiter kreativ arbeiten, ohne sich ständig Sorgen um die Finanzen machen zu müssen.