Als ich damals den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe, war das Erste, was ich gespürt habe: Euphorie. Das Zweite: Panik. ? Euphorie, weil ich endlich mein eigenes Ding durchziehen konnte. Panik, weil ich sofort gemerkt habe, wie viel Geld man für den Start eigentlich braucht. Rechner, Software, vielleicht ein kleiner Büroraum, Marketing, Versicherungen – das summiert sich schneller, als man denkt.
Ohne einen Kredit für Existenzgründer hätte ich das gar nicht stemmen können. Heute erzähle ich dir, wie ich den Weg durch den Kreditdschungel gemeistert habe, welche Fallstricke lauern und welche Tipps ich jedem Gründer geben würde.
Warum Gründer so schwer an Geld kommen
Viele Banken lieben Sicherheit – und genau die können Existenzgründer selten bieten. Keine langjährigen Bilanzen, keine regelmäßigen Umsätze, oft nicht mal Sicherheiten. Ich erinnere mich, wie ich mit meinem ersten Businessplan bei meiner Hausbank saß. Der Berater hat höflich genickt, aber zwischen den Zeilen stand: „Keine Chance“.
Das Problem: Banken bewerten Gründer nach klassischen Kriterien, die bei uns gar nicht passen. Deswegen braucht es spezielle Gründerkredite, die genau auf diese Situation zugeschnitten sind.
Welche Möglichkeiten es für Gründer gibt
- KfW-Gründerkredit
Ich habe damals den KfW-StartGeld beantragt. Vorteil: günstige Zinsen, längere Laufzeiten, staatliche Förderung. Nachteil: Bürokratie und Geduld sind Pflicht. - Hausbank-Kredit mit Konzept
Manche Banken springen doch an, wenn der Businessplan richtig sitzt. Ich habe gelernt: Ein überzeugender Plan mit realistischen Zahlen kann Türen öffnen. - Online-Kredite und FinTechs
Heute gibt es Anbieter, die sich gezielt auf Gründer und Selbstständige spezialisiert haben. Der Antrag läuft digital, die Prüfung ist flexibler und die Auszahlung schneller. - Alternative Finanzierungen
Leasing, Crowdfunding oder private Investoren sind weitere Optionen. Ich habe später mal Leasing genutzt, um Technik anzuschaffen, ohne meine Liquidität zu belasten.
Mein wichtigster Tipp: Ohne Businessplan geht gar nichts
Ich habe das am eigenen Leib gemerkt: Selbst wenn du keinen perfekten Plan hast, brauchst du etwas Schriftliches, das deine Idee greifbar macht. Zahlen, Ziele, Strategien – das zeigt den Kreditgebern, dass du es ernst meinst.
Der Businessplan war bei mir am Ende nicht nur das Ticket zum Kredit, sondern auch eine Art Fahrplan für meine ersten Jahre.
Mein Ergebnis nach mehreren Jahren
Ein Kredit für Existenzgründer ist kein Risiko, wenn man ihn klug nutzt – er ist eine Investition in deine Zukunft. Für mich war er der Kickstart, den ich gebraucht habe. Ohne den Kredit wäre vieles deutlich langsamer oder gar nicht möglich gewesen.
Aber: Kredite sind kein Selbstzweck. Sie machen nur Sinn, wenn du ein klares Ziel hast, wie du mit dem Geld Umsatz und Gewinn erwirtschaftest. Einfach nur die laufenden Kosten zu decken, ist langfristig keine gute Strategie.