Kredit für IT-Freelancer: Meine echten Erfahrungen mit Qonto Business Financing

Veröffentlicht am 9. Dezember 2025

…und warum moderne Fintech-Kredite Segen und Risiko zugleich sind

Es gibt Berufsgruppen, die seit Jahren unterschätzt werden, wenn es um Kredite geht: IT-Freelancer gehören definitiv dazu.
Egal ob Full-Stack-Dev, DevOps-Engineer, Cloud-Architekt, Data-Scientist oder klassischer Admin – viele verdienen sehr gut, aber Banken behandeln sie trotzdem wie wandelnde Risikofaktoren.
Und genau deshalb möchte ich heute über eine Kombination schreiben, die im deutschen Markt immer mehr an Bedeutung gewinnt:

Ich bin Alex – seit Jahren begleite ich Selbstständige in allen möglichen Branchen beim Thema Finanzierung. Und ich kann dir schon jetzt sagen:
IT-Freelancer haben im Kreditgeschäft ihre ganz eigenen Dämonen.“.


Warum IT-Freelancer bei klassischen Banken so oft scheitern

Es klingt paradox:
Viele IT-Freelancer verdienen 120.000–180.000 € im Jahr und haben trotzdem Probleme beim Kredit.
Die Gründe sind jedes Mal die gleichen – und sie sind frustrierend simpel.

Problem 1: Einnahmen sind hoch – aber nicht „sicher“

Für die Bank zählt nicht:

  • dass du 900 €/Tag abrechnest
  • dass du bei drei Projekten auf der Warteliste stehst
  • dass du seit Jahren zuverlässig arbeitest

Für die Bank zählt nur:
kein Arbeitsvertrag = kein verlässliches Einkommen.

Ungerecht, aber Realität.

Problem 2: Projektabhängigkeit

Als IT-Freelancer lebst du von Projekt zu Projekt.
Für die Bank bedeutet das:
„Es könnte morgen vorbei sein.“

Und ja – manchmal stimmt das leider.

Problem 3: Steuerlast, Vorauszahlungen, Liquiditätslöcher

IT-Freelancer haben drei große Feinde:

  • Nachzahlungen
  • Vorauszahlungen
  • Umsatzsteuer-Timing

Viele überschätzen konstant, was wirklich als „Netto“ übrig bleibt.

Problem 4: Kaum Sicherheiten

Autos, Immobilien, teure Geräte?
Viele IT-Freelancer besitzen – außer Laptop + MacBook + NAS – einfach nichts, was bankenrelevant wäre.


Warum Qonto für IT-Freelancer plötzlich so attraktiv geworden ist

Qonto hat sich in den letzten Jahren vom „stylischen Kontoanbieter“ zu einer echten All-in-One-Businessbank für Selbstständige entwickelt. Immer mehr IT-Freelancer nutzen Qonto ohnehin als Hauptkonto. Und genau da setzt die Finanzierung an.

Die Vorteile liegen auf der Hand – zumindest auf den ersten Blick:

  • voll digital
  • schnelle Entscheidungen
  • keine „Sicherheiten“ notwendig
  • Bewertung auf Basis deiner Umsätze
  • transparente Gebühren
  • flexible Laufzeiten

Kurz: Ein Kredit, der in der Freelancer-Realität funktioniert.
Zumindest meistens.


Wie funktioniert Qonto Business Financing eigentlich?

Qonto bietet verschiedene Kreditarten an – je nach Partner. Die häufigsten Modelle:

1. Umsatzbasierte Finanzierung (Revenue Based Financing)

Partner: meist Silvr

Du bekommst einen festen Betrag – z. B. 10.000 €.
Du zahlst monatlich einen kleinen Prozentsatz deiner Umsätze zurück.

Vorteil: Bei schwachen Monaten zahlst du weniger.
Nachteil: Das Ganze ist teurer als klassische Bankkredite.

2. Fixe Geschäftskredite (mit festen Raten)

Partner: z. B. Defacto

Beträge: meist 1.000–30.000 €
Laufzeit: 3–12 Monate
Zinsen: oft pauschale Gebühr statt Zinssatz

Extrem schnell, extrem unbürokratisch – aber mit Kosten, die in der IT-Welt gut verkraftbar sind.

Warum IT-Freelancer ideal ins Raster passen:

  • regelmäßige Zahlungseingänge
  • nachweisbare Historie
  • meist hohe Margen
  • keine hohen laufenden Kosten

Für Fintechs ein Traumprofil.


Meine realen Erfahrungen mit IT-Freelancern, die Qonto genutzt haben

Ich fasse dir mal zusammen, was ich in den letzten Monaten immer wieder gehört habe.


Erfahrung 1: „Ich hatte nach 15 Minuten die Bestätigung.“

Ein DevOps-Freelancer musste dringend Equipment upgraden, weil ein neues Remote-Projekt bestimmte Hardware verlangte.

Traditional Bank?
„Bitte reichen Sie Jahresabschlüsse, BWA und Liquiditätsnachweise ein.
Bearbeitungszeit: 2–4 Wochen.“

Qonto?
„Kontoanalyse automatisch ? Kredit zugesagt ? Auszahlung in 24 Stunden.“

Der Kunde meinte:
„Das war das erste Mal, dass sich ein Kredit wie ein Software-Update angefühlt hat.“


Erfahrung 2: Liquiditätsloch wegen Steuer – Qonto rettet den Monat

Viele Freelancer kennen dieses Horrorszenario:

  • Steuerberater meldet: Nachzahlung 12.700 €
  • Projektpartner zahlt spät
  • Bankkonto leerer als erwartet

Ein IT-Freelancer erzählte mir:
„Eigentlich verdiene ich gut, aber die Vorauszahlung hat mich komplett gefressen.“

Qonto hat ihm innerhalb eines Tages 8.000 € bereitgestellt.
Nicht billig – aber besser als Mahnungen, Stress und Zinsen vom Finanzamt.


Erfahrung 3: Vorsicht bei zu hoher Nutzung – Fintechs vergeben sich nicht

Ein Kunde hat dreimal in 12 Monaten Qonto-Finanzierungen genutzt.

Beim vierten Mal kam tatsächlich eine Ablehnung.
Grund: „Abhängigkeit von kurzfristiger Finanzierung.“

Fintechs sind zwar schnell, aber nicht naiv.
Wer dauerhaft „auf Pump“ läuft, wirkt irgendwann ungesund.


Was IT-Freelancer an Qonto lieben – und was sie unterschätzen

Vorteile (aus meiner Sicht & aus Erfahrungsberichten):

  1. Schnelligkeit – Qonto ist im Vergleich zu klassischen Banken Lichtjahre voraus.
  2. Keine Demütigungen – keine Bittsteller-Situation, kein „Ihnen fehlt ein Arbeitsvertrag.“
  3. Digitale Transparenz – alles im Dashboard, leicht verständlich.
  4. Flexible Konditionen – egal ob projektabhängig oder saisonal.
  5. Keine Sicherheiten – ideal für Freelancer ohne Vermögen.

Nachteile:

  1. Kosten sind höher – 8–18 % effektive Jahresentlastung sind nichts Ungewöhnliches.
  2. Kurze Laufzeiten – nichts für langfristige Investitionen.
  3. Keine Gründerfinanzierung – ohne Umsatz: keine Chance.
  4. Kann schnell zur Gewohnheit werden – und das ist gefährlich.

Für wen eignet sich ein Qonto-Kredit als IT-Freelancer?

Ideal, wenn du…

  • kurzfristig Liquidität brauchst
  • Equipment finanzieren möchtest
  • einen Projektengpass überbrücken musst
  • Bonuszahlungen vom Kunden erst später erhältst
  • kostenintensive Weiterbildungen finanzierst (AWS, Kubernetes, Azure)

Nicht geeignet, wenn…

  • du langfristige Investitionen planst
  • du ein Geschäft aufbauen willst, das Geld erst in Jahren bringt
  • du dauerhaft Defizite decken willst
  • du denkst, ein Kredit ersetzt ein Problemmanagement (tut er nie)

Mein persönliches Fazit: Qonto ist ein Werkzeug – kein Zaubertrank

Ich sage es so ehrlich, wie ich’s erlebt habe:
Qonto ist das moderne, schnelle, realistisch denkende Finanzierungstool für IT-Freelancer, die pragmatische Lösungen brauchen.

Es ist kein Banker, der dich belehrt.
Es ist kein Sparkassen-Bürokrat, der deinen Lebenslauf bewertet.
Es ist Digitalisierung – endlich auch im Kreditwesen.

Aber:
Es ist kein kostenloser Service. Und es ist kein Ersatz für gutes Finanzmanagement.

Für mich passt Qonto perfekt, wenn du:

  • professionell arbeitest
  • solide Umsätze hast
  • aber nicht auf die Gnade klassischer Banken angewiesen sein willst

Für komplett neue, große Investitionen ist es nicht geeignet.
Für Liquidität im Projektgeschäft schon.