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Kostenlos Business Class fliegen? Mein Hack mit der Amex Business Gold (Liquidität & Punkte)

Wenn du im Online-Marketing arbeitest oder als Consultant viel unterwegs bist, kennst du das Problem: Deine Ausgaben sind hoch. Verdammt hoch.
Ich schalte für meine Kunden Werbeanzeigen auf Google und Meta. Da gehen schnell mal 5.000 bis 10.000 Euro im Monat durch. Früher habe ich das mit meiner noralen Bankkarte bezahlt. Das Geld war sofort weg vom Konto.
Das tat weh. Besonders, wenn der Kunde sich mit seiner Zahlung an mich mal wieder Zeit gelassen hat. Ich bin also quasi für Mark Zuckerberg in Vorleistung gegangen.
Irgendwann meinte ein Kollege zu mir: „Sag mal, bist du wahnsinnig? Warum zahlst du das nicht mit einer Amex und sammelst Punkte?“
Ich dachte immer, American Express ist nur was für Millionäre, die im Adlon Austern schlürfen. Pustekuchen. Es ist eines der mächtigsten Werkzeuge für uns Selbstständige, um Liquidität zu puffern.

Ich habe mir die Amex Business Gold geholt. Warum ich die nie wieder hergebe (und warum sie trotzdem nicht perfekt ist), lest ihr hier.

Der eigentliche Trick: 58 Tage Zahlungsziel

Vergesst mal kurz die Meilen und den Lifestyle-Kram. Der wahre Grund für diese Karte ist die Liquidität.
Anders als bei einer normalen Visa oder Mastercard, wo das Geld oft nach 30 Tagen oder sofort abgebucht wird, gewährt Amex ein verlängertes Zahlungsziel von bis zu 58 Tagen.

Das Rechenbeispiel:

  1. Ich kaufe am 1. April Werbeanzeigen für 5.000 Euro.
  2. Die Abrechnung kommt erst Anfang Mai.
  3. Abgebucht wird der Betrag erst Ende Mai (ca. 28. Mai).

Ich habe das Geld also fast zwei Monate länger auf meinem Konto liegen! Das ist im Prinzip ein zinsloser Kredit über 8 Wochen.

In der Zeit hat mein Kunde seine Rechnung längst bezahlt und ich gerate nicht in den Dispo. Für meinen Cashflow war das der absolute Gamechanger.

Punkte sammeln: Der Bonus für‘s Geld ausgeben

Jetzt zum spaßigen Teil. Für jeden Euro, den ich für Ads, Tanken, Hotel oder Software-Abos ausgebe, bekomme ich einen Punkt im „Membership Rewards“ Programm.
Bei 10.000 Euro Ad-Spend im Monat sind das 10.000 Punkte (mit dem „Turbo“-Programm sogar 15.000).
Was mache ich damit? Ich kaufe mir keinen Toaster im Prämienshop (das lohnt sich nicht!).

Ich wandle die Punkte in Flugmeilen um.
Nach einem Jahr hatte ich genug Punkte zusammen, um meinen Flug zu einer Konferenz in den USA von Economy auf Business Class upzugraden.
Kosten für mich: Nur die Steuern und Gebühren.

Es fühlt sich schon verdammt gut an, wenn man im Flugzeug Champagner serviert bekommt, nur weil man seine Google-Rechnungen schlau bezahlt hat.

Die Hürden: Bekommt die jeder?

Der Antrag war etwas strenger als bei den Neobanken.
Amex wollte wissen:

  • Seit wann gibt es mein Business? (Sollte mind. 1 Jahr sein).
  • Wie hoch ist mein Umsatz?
  • Keine negativen Schufa-Einträge.

Die Karte kostet im ersten Jahr meistens nichts (Aktion), danach 175 Euro im Jahr.

Aber: Wenn ihr genug Umsatz macht, könnt ihr anrufen und oft wird die Gebühr aus Kulanz gestrichen oder mit Punkten verrechnet. Ich habe bisher noch nie die volle Gebühr gezahlt.

Die Nachteile: „Nehmen wir leider nicht“

Kommen wir zum Realitätscheck. Deutschland ist „Barzahler-Land“.
Während ich meine Online-Kosten (Google, Amazon, Adobe, Bahn) alle problemlos mit Amex zahle, sieht es beim Bäcker um die Ecke oder im kleinen Restaurant oft düster aus.
„Nur EC-Karte oder Visa“ hört man oft.

Deswegen habe ich immer noch meine Karte von der Hausbank als Backup dabei.
Und Vorsicht im Ausland: Wenn ihr Geld am Automaten abhebt oder in Dollar zahlt, verlangt Amex satte 2 % Fremdwährungsgebühr. Das ist teuer. Dafür nutze ich lieber meine Karte von Wise oder Revolut. Die Amex ist wirklich nur für Zahlungen in Euro genial.

Mein Fazit als Marketer

Die Amex Business Gold ist für mich keine Kreditkarte, sondern ein Finanz-Tool.
Wer monatlich unter 500 Euro Geschäftsausgaben hat, für den lohnt sich der Aufwand nicht.
Aber für jeden Consultant, Agenturinhaber oder Dropshipper, der regelmäßig hohe Summen bewegen muss:

  1. Ihr gewinnt 58 Tage Liquidität.
  2. Ihr bekommt für Ausgaben, die ihr eh habt, wertvolle Punkte.
  3. Die inkludierten Versicherungen (Mietwagen-Vollkasko, Reisekomfort) sparen euch externe Policen.

Ich fliege im Herbst wieder in den Urlaub. Business Class. Bezahlt von Google Ads. 😉

Nutzt ihr schon Kreditkarten zum Meilen sammeln oder haltet ihr das für Schnickschnack?