Volksbank-Kredite für Selbstständige – meine Erfahrungen mit der Genossenschaftsbank

Viele Selbstständige landen irgendwann bei der Volksbank. Der Grund ist einfach: sie ist in fast jeder Region präsent, kennt die lokalen Unternehmen und arbeitet stark mit dem Mittelstand zusammen. Aber heißt das automatisch, dass man als Freiberufler oder Kleinunternehmer leicht an einen Kredit kommt? Die Antwort ist: Es kommt drauf an.


Warum die Volksbank für Selbstständige interessant ist

Die Volksbank tickt ähnlich wie die Sparkassen – sie versteht sich als Partner der Region. Das bedeutet: die Berater kennen oft die Branchen, die vor Ort stark sind, und haben einen direkteren Draht zu ihren Kunden. Für Handwerker, Ärzte oder kleine Betriebe kann das ein klarer Vorteil sein.
Außerdem arbeiten Volksbanken eng mit der KfW zusammen, sodass man Förderkredite direkt über sie beantragen kann.


Welche Kredite die Volksbank anbietet

Betriebsmittelkredit

Sehr beliebt für Selbstständige mit laufenden Kosten. Damit lassen sich Engpässe überbrücken, wenn Kunden spät zahlen.

Investitionskredit

Für Anschaffungen wie Maschinen, Fahrzeuge oder größere Büroausstattung. Hier ist die Volksbank besonders stark, weil sie langfristige Finanzierungen anbietet.

Kontokorrentkredit

Nahezu Standard bei Geschäftskonten. Gibt Flexibilität, ist aber wegen hoher Zinsen eher für kurze Phasen geeignet.

Förderkredite

Über die Volksbank lassen sich KfW-Kredite beantragen – interessant für Gründer und für Digitalisierungsprojekte.


Erfahrungen aus der Praxis

Ein Dachdeckermeister, den ich kenne, schwört auf seine Volksbank: „Die haben mir damals den ersten Betriebsmittelkredit gegeben, obwohl ich gerade erst Meister geworden war. Der persönliche Kontakt hat den Ausschlag gegeben.“
Ganz anders ein freiberuflicher Journalist: bei ihm wurde der Kreditantrag abgelehnt, weil sein Einkommen „zu volatil“ war. Er musste am Ende auf einen Online-Anbieter ausweichen.

Meine eigene Einschätzung: die Volksbank ist offen für Selbstständige, aber nur wenn das Geschäftsmodell nachvollziehbar und regional verankert ist. Kreative oder Berufe mit schwankendem Einkommen haben es schwerer.


Vorteile und Nachteile

Vorteile:

  • persönliche Beratung und regionales Netzwerk
  • Zugang zu KfW-Förderprogrammen
  • Erfahrung mit Mittelstand und Handwerk

Nachteile:

  • lange Bearbeitungszeiten
  • nicht die günstigsten Zinsen
  • für Freiberufler ohne stabile Einnahmen oft schwierig

Die Volksbank ist eine gute Wahl für Selbstständige, die ein solides, regional verwurzeltes Geschäft haben. Gerade Handwerksbetriebe, Ärzte oder lokale Unternehmer bekommen hier gute Chancen. Wer dagegen in einer „unsicheren“ Branche wie Design, Journalismus oder Kunst unterwegs ist, stößt schnell an Grenzen.

Wenn ich heute einen Handwerksbetrieb hätte, wäre die Volksbank vermutlich eine meiner ersten Anlaufstellen. Als Freiberufler im kreativen Bereich würde ich allerdings eher auf Direktbanken oder Plattformen wie smava oder auxmoney setzen.


? Hast du schon mal bei der Volksbank einen Kredit beantragt? Hat dir der persönliche Kontakt geholfen oder wurdest du abgelehnt? Schreib’s gerne in die Kommentare – ich bin gespannt!


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