Die Finanzierung für Gastronomen – So kriegst du Kredit für Küchengeräte und die Existenzgründung

Moin zusammen! Alex hier. ?
Wer in Deutschland ein Restaurant, ein Café oder eine Bar eröffnen will, steht vor einem riesigen Finanzierungshürdenlauf. Die Existenzgründung in der Gastronomie erfordert oft hohe Anfangsinvestitionen, vor allem für die Gewerbemiete, den Umbau und natürlich die Küchentechnik.
Ich habe mit Lena gesprochen. Lena hat in Dresden einen coolen Burgerladen eröffnet. Sie brauchte 180.000 Euro für die Renovierung des Mietobjekts, die Ablöse des Vormieters und die Anschaffung der professionellen Küchengeräte (Grillstation, Kühlhäuser, Abluftanlage).
Die Banken sind hier extrem vorsichtig, weil die Ausfallquote in der Gastronomie historisch hoch ist. Ein Businessplan muss hier wasserdicht sein.

Die Banken-Prüfung: Warum die Gastro-Finanzierung so hart ist

Wenn Du als Gastronom zur Bank gehst, prüfen die Kreditgeber drei Dinge besonders kritisch, die bei anderen Berufen weniger im Fokus stehen:

  1. Der Standort und das Konzept: Die Bank will wissen, ob Dein Standort Frequenz hat und ob Dein Konzept (Nische, Alleinstellungsmerkmal) in der Umgebung schon gesättigt ist. Lena musste eine detaillierte Wettbewerbsanalyse vorlegen. Die Bank hat nicht nur ihre Zahlen, sondern auch die Standortdaten (Laufkundschaft, Kaufkraft) geprüft.
  2. Das Eigenkapital: Wegen des hohen Risikos fordern Banken von Gastronomen oft 30 % bis 40 % Eigenkapital – deutlich mehr als bei einem Arzt oder Anwalt. Lena musste 60.000 Euro eigene Mittel mitbringen, um überhaupt verhandlungsfähig zu sein.
  3. Die Puffer-Liquidität: Gastronomie hat eine lange Anlaufphase. Die Banken verlangen einen Nachweis, dass die Betriebskosten (Miete, Gehälter) der ersten sechs Monate auch ohne Umsatz gedeckt sind. Das ist der „Überlebenspuffer“.

Die Clevere Aufteilung: KfW und Leasing als Lebensretter

Wie hat Lena die restlichen 120.000 Euro finanziert? Sie hat die Finanzierung klug in drei Segmente geteilt:

  1. Die Basis: KfW-StartGeld (Gründerkredit): Wie so oft ist die KfW der wichtigste Anker. Lena hat den ERP-Gründerkredit – StartGeld beantragt. Das ist für Gründer, die weniger als 125.000 Euro Kredit benötigen. Er ist ideal, weil er relativ unbürokratisch ist und die Haftungsfreistellung die Hausbank beruhigt.
  2. Die Technik: Leasing und Mietkauf: Die Küchengeräte sind teuer, aber notwendig. Anstatt die 80.000 Euro für Grillstation, Öfen und Kühlung über einen teuren Kredit zu finanzieren, hat Lena auf Mietkauf gesetzt. Das hat zwei Vorteile: Es reduziert die Kreditsumme im Businessplan (was die Bank freut) und die Mietkaufraten sind steuerlich absetzbar.
  3. Der Umbau: Das teure Miet-Risiko: Die Kosten für den Umbau (Fliesen, Elektrik) sind schwierig zu beleihen, da es eine mietereigene Investition ist. Hier musste Lena einen Teil mit dem KfW-Kredit und einen kleineren Teil über einen etwas teureren klassischen Betriebsmittelkredit ihrer Hausbank abdecken.

Ein wichtiger Tipp, der Alex, für alle Gastro-Gründer: Verhandle mit dem Vermieter über mietfreie Monate während der Umbauphase! Das entlastet Deinen Liquiditätsplan enorm und zeigt der Bank, dass Du clever verhandeln kannst.

Betriebsmittel: Wenn das Geschäft saisonal schwankt

Auch wenn der Burgerladen läuft, gibt es Schwankungen (Sommerloch, Feiertage). Hier ist ein eingerichteter, aber wenig genutzter Kontokorrentkredit wichtig, um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken (z.B. wenn eine unvorhergesehene Reparatur ansteht oder die Lebensmittelpreise kurzfristig steigen). Aber wie gesagt: Dispo ist teuer, also nur als Puffer nutzen!

Fazit für Gastronomen…:

Die Finanzierung in der Gastronomie ist ein harter Ritt, aber machbar, wenn das Konzept überzeugt und die Finanzierung klug aufgeteilt wird. Nutze die KfW für die Gründungskosten und Leasing für die schnelllebige Küchentechnik. Das Eigenkapital und die Liquiditätsreserven sind hier der Schlüssel, da die Banken sonst zu schnell „Nein“ sagen.

 

Schreibe einen Kommentar