ING-Kredite für Selbstständige – meine Erfahrungen mit der Direktbank

Wenn man als Selbstständiger nach einem Kredit sucht, landet man irgendwann fast automatisch bei den großen Direktbanken. Die ING (früher ING-DiBa) ist da einer der bekanntesten Namen. Ich habe mir genauer angeschaut, wie die Bank mit Selbstständigen umgeht, welche Kreditarten es gibt und ob die Erfahrungen wirklich so unkompliziert sind, wie die Werbung verspricht.


Warum die ING für Selbstständige interessant ist

Die ING punktet mit einem klaren Vorteil: alles läuft online, schlank und meist schnell. Kein dicker Ordner voller Unterlagen, keine stundenlangen Termine in der Filiale. Gerade für Leute wie uns Selbstständige, die ohnehin wenig Zeit haben, ist das ein Pluspunkt.
Aber – und das sage ich gleich dazu – die ING ist bei Selbstständigen nicht ganz so locker, wie es manchmal klingt. Während Angestellte mit regelmäßigem Gehalt recht unkompliziert einen Ratenkredit bekommen, schaut die Bank bei uns Selbstständigen deutlich genauer hin.


Welche Kredite die ING anbietet

Ratenkredit

Das klassische Produkt. Für Selbstständige ist er prinzipiell verfügbar, aber man braucht in der Regel mindestens drei Jahre Selbstständigkeit, eine gute Schufa und nachvollziehbare Einkommensnachweise (Steuerbescheide). Summen zwischen 5.000 und 75.000 Euro sind möglich.

Wohnkredit / Baufinanzierung

Auch hier ist die ING stark. Viele Selbstständige nutzen die ING für Immobilienfinanzierungen, da die Bank im Vergleich oft attraktive Zinsen bietet. Aber: die Bonitätsprüfung ist streng, gerade wenn die Einnahmen schwanken.

Rahmenkredit

Einer der spannendsten Punkte. Der ING-Rahmenkredit ist wie eine Mischung aus Dispo und Ratenkredit. Man kann flexibel Geld abrufen, wenn man es braucht, und zahlt nur Zinsen auf den genutzten Betrag. Ich persönlich finde dieses Modell für Selbstständige mit unregelmäßigen Einnahmen sehr attraktiv.


Meine Erfahrungen (und die aus meinem Umfeld)

Ein befreundeter Grafikdesigner hat es ausprobiert: Er wollte einen Ratenkredit bei der ING. Ergebnis: abgelehnt. Grund: erst zwei Jahre selbstständig. Bei einem anderen Fall, einem IT-Freelancer mit mehr als fünf Jahren Selbstständigkeit und guten Steuerbescheiden, hat es dagegen problemlos geklappt – sogar mit recht attraktiven Zinsen von knapp über 5 %.
Ich selbst habe den Rahmenkredit getestet und war überrascht, wie unkompliziert das Ganze funktioniert hat. Online beantragt, Kontoauszüge hochgeladen, und nach ein paar Tagen war das Limit freigeschaltet. Für kurzfristige Überbrückungen war das für mich eine echte Hilfe.


Worauf man bei der ING achten sollte

  • Längere Selbstständigkeit erforderlich: unter drei Jahren Selbstständigkeit sind die Chancen auf Ablehnung hoch.
  • Bonität ist alles: eine saubere Schufa und solide Steuerbescheide sind Pflicht.
  • Flexibilität nutzen: besonders der Rahmenkredit ist spannend, aber man sollte ihn nicht dauerhaft wie einen Dispo überziehen.

Meine Schlussfolgerung…

Die ING ist definitiv eine Option für Selbstständige – aber nicht für jeden. Wer frisch gegründet hat oder noch schwankende Einnahmen hat, wird hier vermutlich scheitern. Wer aber schon ein paar Jahre am Markt ist, solide Zahlen vorweisen kann und eine flexible Finanzierung sucht, für den ist die ING eine sehr gute Adresse.

Ich persönlich sehe den Rahmenkredit als Highlight, weil er genau das bietet, was wir Selbstständige oft brauchen: Flexibilität, wenn Kunden mal später zahlen oder unerwartete Ausgaben kommen.


 

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