Wie ich meinen Stundensatz neu kalkuliert habe – und danach mehr verdient hab, obwohl ich weniger gearbeitet hab

Hey, ich bin Alex – und wenn ich eines gelernt hab, dann das:
Dein Stundensatz entscheidet, ob du überlebst oder durchstartest.
Früher hab ich ihn einfach „nach Gefühl“ festgelegt – 60 Euro klangen okay. Oder 70. Hauptsache, der Kunde meckert nicht.
Das Problem? Am Monatsende war das Konto leer. Ich war ausgelaugt. Und das Gefühl, „richtig selbstständig“ zu sein, war eher so meh.
Also hab ich’s geändert. Und zeig dir heute Schritt für Schritt, wie ich meinen Preis richtig kalkuliert hab – und warum ich ihn heute sogar mit Stolz nenne.


Der erste Fehler: Vom Angestelltengehalt ausgegangen

Ich hab anfangs so gerechnet:

„Als Angestellter krieg ich 3.000?€ brutto, das sind etwa 18?€ die Stunde… Dann nehm ich als Selbstständiger mal 40 oder 50, das reicht sicher.“

Spoiler: Reicht nicht. Niemals.
Denn als Selbstständiger hast du:

  • keine Lohnfortzahlung bei Krankheit
  • keine bezahlten Urlaube
  • keine Sozialversicherungsanteile vom Arbeitgeber
  • keine betriebliche Altersvorsorge
  • keine bezahlten Pausen
  • keine 40 Stunden fakturierbar

Also: ganz andere Spielregeln.


So hab ich’s dann richtig gemacht – mit dem Rückwärts-Prinzip

Ich hab mich hingesetzt und mich gefragt:

„Wie viel will/muss ich im Monat netto rausbekommen, damit’s mir gut geht?“

Meine Antwort damals: 2.500?€ netto
Plus Steuern, plus Fixkosten, plus Rücklagen, plus Investitionen.

Also hab ich so gerechnet:

PostenBetrag (Beispiel)
Netto-Wunsch2.500?€
Steuern & Krankenversicherung (ca. 35?%)+1.350?€
Rücklagen & Weiterbildung+300?€
Betriebsausgaben (Tools, Hosting, Buchhaltung etc.)+500?€
Gesamtumsatz-Ziel/Monat4.650?€

Dann hab ich geschaut: Wie viele Stunden kann und will ich fakturieren?

Ich kam auf ca. 80 produktive Stunden im Monat, also 20/Woche. (Der Rest ist Orga, Akquise, Buchhaltung usw.)

4.650?€ / 80 Stunden = 58,12?€

? Und das ist mein absoluter Mindest-Stundensatz gewesen. Alles darunter = Minusgeschäft.


Und jetzt kommt’s: Ich hab ihn erhöht

Denn ich wollte nicht nur überleben – ich wollte auch investieren, wachsen, Puffer haben. Also hab ich auf 75?€ netto/Stunde erhöht.

Ich dachte, alle Kunden springen ab.
Aber was passiert ist?

  • Die guten Kunden sind geblieben
  • Die nervigen Billigkunden sind von allein verschwunden
  • Neue Anfragen waren plötzlich viel respektvoller
  • Ich musste weniger arbeiten, aber verdiente mehr

Heute liegt mein durchschnittlicher Stundensatz sogar bei 85–90?€ – je nach Projekt. Und ich arbeite lieber 3 gute Tage die Woche als 6 halbgare.


So kannst du deinen eigenen Stundensatz berechnen

Hier eine ganz einfache Formel für den Einstieg:

(Netto-Wunsch + Fixkosten + Rücklagen + Steuern)  
÷  
verfügbare Monatsstunden  
= sinnvoller Stundensatz

Und dann frag dich:

? Willst du wachsen?
? Willst du investieren?
? Willst du frei entscheiden, welche Kunden du annimmst?

Dann setz deinen Satz nicht nach unten, sondern nach deinen Zielen.


Dein Preis zeigt deinen Wert – und bestimmt dein Leben

Ich weiß, es ist schwer, Preise durchzusetzen. Vor allem am Anfang.
Aber glaub mir: Der einzige, der deinen Wert definieren kann, bist du.
Wenn du deine Preise zu niedrig ansetzt, zahlst du selbst drauf. Immer. Und zwar mit deiner Zeit, deiner Gesundheit, deiner Energie.
Also: Rechne, kalkulier ehrlich – und dann steh zu deinem Preis.
Nicht jeder wird buchen – aber die Richtigen schon.


Wenn du willst, schreib ich dir beim nächsten Mal eine komplette Stundensatz-Kalkulationsvorlage (Excel/Google Sheet)
Oder ich mach:

  • „So kommunizierst du höhere Preise ohne Angst“
  • „Meine Preis-E-Mail-Vorlage für Bestandskunden (hat super funktioniert)“
  • „Was du tun kannst, wenn ein Kunde deinen Preis nicht zahlen will“

Sag einfach Bescheid – ich schick den nächsten Artikel direkt hinterher.

Bis bald – Alex


 

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