Wirtschaft drängt auf Anwerbung ausländischer Fachkräfte

Obwohl die Arbeitslosenquote in Deutschland noch immer vergleichsweise hoch ist, spitzt sich die prekäre Lage im Bereich fehlender Fachkräfte weiter zu. Laut einer aktuellen Demografiestudie der Bundesregierung, besteht durch die fehlenden Fachkräfte in Deutschland die akute Gefahr wirtschaftlicher Einbußen für ganz Deutschland. Demnach könnten in rund zehn Jahren bereits sechs Millionen Fachkräfte fehlen, die für den Erhalt des derzeitigen wirtschaftlichen Standards nötig wären. Dem Bericht zufolge soll der inzwischen bestehende Mangel nicht mehr allein durch Fachkräfte-Nachwuchs aus dem Inland gedeckt werden können. Es wird empfohlen, statt einem Ausbau der Ausbildung mehr Facharbeiter aus dem Ausland anzuwerben. Deutschland sollte sich „stärker als attraktiver Arbeits- und Lebensstandort profilieren und seine Bemühungen um eine Willkommenskultur verstärken“. Eine diesbezügliche Umfrage unter der Bevölkerung ergab jedoch wenig Verständnis dafür. Nur 26 Prozent der Befragten stimmten einer solchen Anwerbung ausländischer Fachkräfte zu. Verwunderlich ist diese Einstellung nicht. Erst vor wenigen Jahren bestand das selbe Problem unter der Rot-Grünen Regierung im Bereich Informatik. Die Regierung gab damals der IT-Branche nach, die gewarnt hatte, dass ohne das schnelle Engagement von 10.000 Informatikern aus dem Ausland, Deutschland den Anschluss an die Informationstechnologie verlieren würde. Damals versprach die Regierung, dass es sich dabei um eine einmalige Sache handeln und die Industrie ihr Versäumnis bei der Ausbildung des Nachwuchses, aufholen würde. Dies ist nicht geschehen und war auch nicht zu erwarten. Letztlich hat die damalige Regierung die Wirtschaft für ihr Fehlverhalten belohnt und ihr „beigebracht“, dass es sich lohnt, das Geld für die Ausbildung zu sparen. Dementsprechend ist auch die Rede des Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Eric Schweitzer, zu werten, der moniert; „Wenn wir nicht gegensteuern, droht uns ein dramatischer Wohlstandsverlust“.

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